Industriebetriebe haben laut Bericht viel Energiespar-Potenzial
Schweizer Industriebetriebe könnten erheblich Energie sparen, wie ein Bundesbericht zeigt.
Schweizer Industriebetriebe haben noch grosses, ungenutztes Energiespar-Potenzial. Das zeigt ein im Auftrag des Bundes verfasster Bericht. Angesprochen sind gemäss dem Papier rund 800 Unternehmen aus Branchen mit hohem Energieverbrauch.
Rund ein Fünftel des Energieverbrauchs in der Schweiz fliesst in die Industrie. Dies schrieb das Bundesamt für Energie (BFE) am Montag. Seit 2011 unterstützt das BFE Industrie- und Gewerbebetriebe dabei, ihre Energieeffizienz zu optimieren – mit einem spezifischen Förderprogramm und sogenannten Pinch-Analysen.
Energiesparende Massnahmen zeigen Erfolg
Dabei werden Energieströme im Unternehmen auf ihr Potenzial für Energieeinsparungen sowie für die Umstellung auf erneuerbare Energien geprüft. Solche Analysen wurden bisher in 220 Unternehmen durchgeführt. Dank der nach der Prüfung empfohlenen Massnahmen konnten geprüfte Unternehmen im Mittel rund zwanzig Prozent der für Wärmeprozesse verbrauchten Energie einsparen. Das zeigte eine Auswertung in 78 dieser Betriebe.
Laut Bericht könnten weitere 800 energieintensive Unternehmen von Energieanalysen profitieren, wie das BFE schreibt. Im Fokus steht dabei die Prozesswärme, die viel Energie verschlingt. Prozesswärme wird zum Beispiel für die Erzeugung von Dampf oder Heisswasser oder für Trocknungsprozesse benötigt. Die Prozesswärme wird zu einem grossen Teil – rund 85 Prozent – mit fossilen Energien bereitgestellt.
Die nationalen Stützpunkte «Prozessintegration/PinCH» werden in der Deutschschweiz von der Hochschule Luzern (HSLU) betrieben und in der französischsprachigen Schweiz von der Haute Ecole d’Ingénierie et de Gestion du Canton de Vaud (HEIG-VD). An diese Stützpunkte können sich Unternehmen und weitere Interessierte wenden.