Die prähistorischen Pfahlbauten im Inkwilersee (BE / SO) sind durch die Inkwilersee Biber gefährdet. Die Kantone wollen nun ein Gitter um die Insel bauen.
Inkwilersee Biber
Die Kantone Bern und Solothurn wollen eine archäologische Fundstelle auf der grossen Insel im Inkwilersee vor Bibern schützen. - sda - Archäologischer Dienst des Kantons Bern/Carlos Pinto

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf der Insel des Inkwilersee (BE / SO) gibt es prähistorische Pfahlbauten.
  • Nun werden diese jedoch durch Biber gefährdet, die sich dort angesiedelt haben.
  • Die Kantone haben nun beschlossen, die Tiere mit einem Gitter von der Stätte fernzuhalten.
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Die Kantone Solothurn und Bern wollen die Pfahlbauten auf der Insel vor den Inkwilersee Bibern schützen. Die Nagetiere benutzen die Insel, welche auf der Grenze der beiden Kantone liegt, als Wohnstätte. Dabei gefährden sie den Erhalt der archäologischen Fundstelle.

Die Insel befindet sich im Naturschutzgebiet, teilten die Kantone Solothurn und Bern am Dienstag mit. Die Biber hätten sich vor wenigen Jahren angesiedelt. Das sagte Regine Stapfer, stellvertretende Kantonsarchäologin des Kantons Bern, zu Keystone-SDA auf Anfrage.

Inkwilersee Biber
Diese Pfahle werden von den Inkwilersee Biber angegriffen. - Keystone

Im Sommer 2018 stellte der archäologische Dienst fest, dass die Biber Tunnel im Wasser und in der Insel gegraben hätten. Dabei haben sich die Tiere durch mehrere Lagen von Bauhölzern aus der Bonze- und Jungsteinzeit durchgearbeitet, so die Kantone.

Unesco-Welterbe wegen Inkwilersee Biber gefährdet

Die Siedlungsreste der Pfahlbauten seien zwischen 3000 und 5500 Jahre alt, sagte Stapfer. Die Siedlungsreste seien weitgehend unerforscht und die Insel ist Teil eines Unesco-Welterbes. Dieses trägt den Namen «Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen», das 111 Fundstellen in diversen Länder des Alpenraums vereint.

Interessieren Sie sich für die Pfahlbauer?

Die betroffenen Fachstellen der beiden Kantone sowie des Bundes erarbeiteten nun ein Projekt,. Dieses soll sowohl dem Naturschutz gerecht werden. Aber auch auch weitere Beeinträchtigungen des Kulturerbes verhindern.

Als zentrale Massnahme soll ein Gitter auf dem Boden der Insel verlegt werden. Dieses soll bis zehn Meter in den See verlegt, fixiert und zugedeckt werden. So sollen die Inkwilersee Biber in Zukunft auf der Insel nicht mehr graben können.

Gemeinden stimmen Massnahme zu

Die betroffenen Gemeinden sowie die nationalen Natur- und Umweltschutzverbände würden das Projekt positiv beurteilen, heisst es. Für die Inkwilersee Biber wird auf der kleineren Insel des Sees ein Ersatzbau erstellt. Bei den Gemeinden handelt es sich um Bolken SO und Inkwil BE.

Inkwilersee biber
Die Inkwilersee Biber machen den Gemeinden Probleme (Archiv). - dpa-infocom GmbH

Das Projekt koste rund 800'000 Franken, welche vom Bund und den betroffenen Kantonen getragen werden. Das Gitter soll wegen diverser Schonzeiten in den Monaten November 2023 bis Februar 2024 gebaut werden.

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