Inselspital verkauft immer noch «Mohrenköpfe» von Dubler

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Bern,

In der Kantine des Berner Inselspitals werden die umstrittenen Dubler-«Mohrenköpfe» verkauft. Dies sei ein Kundenbedürfnis, heisst es beim Spital.

Dubler
«Mohrenköpfe» der Firma Dubler. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Migros hat die «Mohrenköpfe» von Dubler aus dem Sortiment genommen.
  • Diese hatten wegen des Produktnamens eine Rassismus-Diskussion ausgelöst.
  • Bei der Berner Insel Gruppe wird das Dubler-Produkt weiterhin verkauft.

Vor rund einem Monat hatte die Migros entschieden, die «Mohrenköpfe» von Dubler aus dem Sortiment zu nehmen. Ein Twitter-User hatte sich zuvor über den «rassistisch konnotierten Ausdruck» beschwert. Zudem waren zu dieser Zeit in den USA und auch in europäischen Städten Proteste gegen Rassismus entflammt.

Gerade der Entscheid der Migros, das Dubler-Produkt nicht mehr zu verkaufen, hat eine schweizweite Rassismus-Diskussion ausgelöst. In der Folge haben auch andere Detailhändler ihr «Mohrenkopf»-Sortiment angepasst.

Wegen Konsumentenbedürfnis im Sortiment

Umso überraschender erscheint es, dass das umstrittene Dubler-Produkt weiterhin im Berner Inselspital in der Kantine zum Verkauf steht. «Die Insel Gruppe bietet das Produkt in den Personalrestaurants seit Jahren an», erklärt Alex Josty, Leiter Kommunikation, auf Anfrage.

Inselspital Dubler Mohrenkäpfe
Die «Mohrenköpfe» von Dubler stehen mit «Dubler» angeschrieben im Inselspital zum Verkauf. - zVg

Grund dafür sei die hohe Nachfrage. Bei der angebotenen Schoko-Süssigkeit handelt es sich demnach auch nicht um einen Restbestand: «Es entspricht einem Bedürfnis der Konsumentinnen und Konsumenten», sagt Josty. «Das Produkt bleibt weiterhin im Sortiment.»

Nur mit «Dubler» angeschrieben

Das Dubler-Produkt wird in der «Insel» aber nicht mit der Bezeichnung «Mohrenköpfe» angeworben. Auf der Tafel-Beschreibung des Produkts steht lediglich «Dubler». «Seit rund eineinhalb Jahren schreibt die Insel Gruppe das Produkt nur mit Dubler an», erläutert Josty. «Das erschien uns zielführend.»

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