Studie

Islamunterricht hilft laut Studie gegen Radikalisierung

Keystone-SDA
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Luzern,

Islamischer Religionsunterricht in Schulen hilft jungen Menschen bei der Entwicklung einer religiösen Identität. Dies zeigt eine neue Schweizer Studie.

Islamunterricht
Islamunterricht hilft laut einer neuen Studie dabei, Radikalisierung vorzubeugen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Islamunterricht an Schulen hilft einer Studie zufolge gegen Radikalisierung.
  • Junge Menschen würden so eine reflektierte religiöse Identität entwickeln können.
  • Bisher bieten nur acht Schweizer Schulen islamischen Religionsunterricht an.

Islamunterricht an Schulen hilft, Radikalisierung von jungen Menschen vorzubeugen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universitäten Freiburg und Luzern. Religionsunterricht fördert gemäss der Studie die psychische Widerstandskraft gegenüber stark abgrenzenden und identitären Religionsverständnissen. So könne verhindert werden, dass im Hinblick auf Religion und Identität ein Vakuum entsteht.

«Religionsunterricht hilft jungen Menschen, eine reflektierte religiöse Identität zu entwickeln.» Das sagte Studienleiter Hansjörg Schmid am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Schmid ist Direktor des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft an der Universität Freiburg.

Islamischer Religionsunterricht nur in acht Schweizer Schulen

«Trotz zunehmender Säkularisierung muss die religiöse Kompetenz in der Schule vermittelt werden», forderte Schmid. Radikalisierung finde oft über das Internet statt. «Wenn Jugendliche Fragen zur Religion haben, gibt Google Antworten. Es braucht eine gewisse Kompetenz, das zu sortieren», erklärte Schmid.

In der Deutschschweiz wird konfessioneller islamischer Religionsunterricht derzeit nur in acht Schulen angeboten. Diese befinden sich in den vier Kantonen Luzern, Zürich, Thurgau, Schaffhausen. Anders sei das in den Nachbarländern Deutschland und Österreich, wo islamischer Religionsunterricht breit eingeführt wurde und staatlich unterstützt wird.

Die Studie wurde im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Verhinderung und Bekämpfung von Radikalisierung und gewalttätigem Extremismus vom Bundesamt für Polizei (Fedpol) gefördert.

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