Ist Knoblauch gesund? – Aber so was von!
Das Wichtigste in Kürze
- Die Knoblauch-Knolle ist ohne Zweifel überaus gesund.
- Doch nicht mehr als fünf Gramm pro Tag davon essen, empfiehlt Ernährungsberaterin Krehl.
- Ernährungsmediziner Martin Smollich verrät seine Tricks gegen den ätzenden Geruch.
Die Meinung zu Knoblauch ist gespalten. Ein Teil liebt Knoblauch, die anderen verabscheuen ihn. Doch egal, wie man zu der Knolle steht, sie ist überaus gesund. Sie enthält Kohlenhydrate, Eiweiss und Ballaststoffe, aber auch Mineralstoffe, B-Vitamine sowie Vitamin C, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.
Nur warum dieser starke Geruch? «Das typische Aroma von Knoblauch ist auf Schwefelverbindungen zurückzuführen», erläutert Martin Smollich. Er ist Professor vom Institut für Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck.
Die Ursache des Gestanks
Untersuchen wir den Grund des Gestankes. Erst einmal ist da das Alliin, eine schwefelhaltige Aminosäure. Sie ist zwar geruchlos, doch sobald die Zellen durch Schneiden, Pressen oder Kauen beschädigt werden, bildet sich daraus Allicin.
Allicin riecht und zerfällt weiter in noch mehr geruchsintensive Schwefelverbindungen, vor allem Ajoen. «Sowohl Allicin als auch Ajoen sind charakteristisch für den Geschmack und Geruch von Knoblauch», gemäss Smollich.
Knoblauch gesund, dank Schwefelverbindungen
Dem Ernährungsmediziner zufolge wirken sich diese beiden Schwefelverbindungen vermutlich auch gesundheitsförderlich aus. Bei Allicin und Ajoen wird von einer blutverdünnenden und blutdrucksenkenden Wirkung gesprochen. Dadurch soll die Knolle Herz-Kreislauferkrankungen oder Thrombosen vorbeugen können.
Knoblauch punktet auch mit seinem Gemisch an sekundären Pflanzenstoffen. Er hat ebenfalls den Ruf, gegen Viren, Bakterien und Pilze zu gewinnen. «Es wirkt offenbar wie ein natürliches Antibiotikum», sagt Daniela Krehl, Ernährungsberaterin von der Verbraucherzentrale Bayern. Doch keinesfalls im Sinne eines Arzneimittels, die Funktion würde eher zu einer Krankheitsvorbeugung dienen.
Täglich frischen Knoblauch zu essen schadet niemandem. Krehl empfiehlt aber nicht mehr als fünf Gramm pro Tag. Mehr von der Knolle könnte den Magen-Darm-Trakt reizen und unter Umständen zu Sodbrennen führen.
Minze oder Zitrone – Helfer in der Not
Nach dem Verarbeiten von Knoblauch in der Küche gibt es ein Problem. Was hilft gegen die stinkenden Hände nach dem Zubereiten und gegen den Mundgeruch nach dem Essen?
Ernährungsmediziner Smollich verrät seine Tricks: «Nach dem Essen kann es helfen, Petersilie, Salbei, Minze oder einige Kaffeebohnen zu kauen.» Ebenfalls einen Versuch wert sei es in ein paar Zitronenstücke zu beissen.