Jagdstart in Graubünden auch auf Wölfe
In Graubünden hat am Montag die Hochjagd begonnen. Dabei sollen heuer nicht nur 4964 Hirsche, sondern auch mindestens 35 Wölfe geschossen werden. 2700 Bündner Jägerinnen und Jäger sind berechtigt, die Raubtiere zu töten.
Wer die kantonale Wildhut bei den Wolfsabschüssen unterstützen will, musste vorab einmalig einen Kurs besuchen. 2700 der rund 5000 patentierten Bündner Jägerinnen und Jäger hätten dies getan, schrieb das zuständige Departement für Infrastruktur, Energie und Mobilität (Diem) am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Mindestens 35 der etwa 120 im Bündnerland lebenden Wölfe sollen getötet werden. Der Kanton reichte ein entsprechendes Gesuch beim Bund ein. Dieser will die Begehren bis Mitte September prüfen, wie es in einer Mitteilung von letzter Woche hiess.
Bei den geplanten Abschüssen handle es sich in 30 Fällen um Wolfswelpen, erklärte Adrian Arquint vom kantonalen Amt für Jagd und Fischerei (AJF) Mitte August.
Geschossen werden sollen die Wölfe allerdings nicht nur während der Hochjagd bis zum 29. September, sondern im gesetzlichen Regulationszeitraum vom 1. September bis zum 31. Januar 2025.
Zum Schutz des Ökosystems
Komplett erlegt werden soll neu lediglich das Vorabrudel bei Laax im Bündner Oberland. Sollte sich zudem herausstellen, dass das letzte Jahr geschossene Beverinrudel bei Thusis noch nicht zerfallen ist, wird auch dieses erlegt.
Auch die Jagd auf das Bündner Wappentier ist eröffnet. 634 Steinböcke will der Kanton 2024 töten lassen. Noch nie seit der Wiederansiedlung der Steinböcke vor über 100 Jahren gab es so viele Tiere wie jetzt.
7245 Steinböcke zählte das AJF im Jahr 2023. Wenn es zu viele werden, seien sie anfälliger auf Krankheiten, oder würden andere Arten wie die Gämsen aus den Lebensräumen vertreiben.
Die Jagd auf das geschützte Tier ist allerdings stark reglementiert. Jeder Bock wird einem Jäger oder einer Jägerin zugeteilt. Bevor dieser jedoch erlegt werden darf, muss eine Steingeiss geschossen werden.