Japan investiert Hunderte Millionen

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Japan ist derzeit eine der touristischen Trenddestinationen, die Hotelinfrastruktur kann mit dem Wachstum aber kaum mithalten. Nun soll ein Fonds Abhilfe schaffen.

Tokio ist ein Touristenmagnet, braucht aber dringend zusätzliche Unterkünfte für die Gäste.
Tokio ist ein Touristenmagnet, braucht aber dringend zusätzliche Unterkünfte für die Gäste. - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • Japan hat zu wenig Hotels, um die vielen Touristen zu beherbergen. Die Knappheit dürfte noch bis 2020 anhalten.
  • Nun spannen 60 Unternehmen zusammen und investieren insgesamt 234 Millionen US Dollar in die touristische Infrastruktur.

Die japanische Tourismusindustrie darf sich freuen: Im April wird ein Konsortium aus 60 japanischen Unternehmen einen neuen Fonds auflegen. Er wird mit umgerechnet 234 Millionen US-Dollar der grösste seiner Art im Land sein und vollumfänglich in den Tourismus fliessen. Denn dieser wächst schnell: Im Jahr 2017 stieg die Zahl der Touristenankünfte um 19,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf einen Rekordwert von 28,69 Millionen. Von Januar bis Oktober 2017 reisten 38'053 Touristen aus der Schweiz nach Japan. Das Problem: Japan hat zu wenig Hotels, um die vielen Touristen zu beherbergen. Die Hotelknappheit soll Prognosen zufolge noch bis mindestens 2020 anhalten.

Der neu gegründete Fonds unterstützt vor allem ältere Hotels, traditionelle japanische Gasthäuser wie voraussichtlich auch private Unterkünfte, die auf Online-Portalen wie Airbnb angeboten werden. Sie alle sollen mit den Millionen modernisiert werden.

Auch Japan Airlines investiert

Private Vermietungen - sogenannte Minpakus - erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Obschon private Vermietungen an Touristen derzeit ohne die Erlaubnis der örtlichen Behörde nicht erlaubt sind. Ein neues Gesetz, das im Juni 2018 in Kraft tritt, schafft Abhilfe. Ab dann dürfen Unterkünfte bis zu 180 Tage im Jahr an Touristen vermietet werden - wenn die zuständige Stadtverwaltung informiert wurde.

Ein weiteres Problem: Viele der traditionellen Gasthöfe gehören Menschen im Rentenalter, denen die Nachfolge fehlt. Der Fonds will deren Fortbestand sicherstellen. Die privaten Investments reichen von zehn Millionen Yen bis zu 5 Milliarden Yen. 30 regionale Banken, eine Lebensversicherung, Immobiliengesellschaften, aber auch Japan Airlines gehören zu den Geldgebern.

Die Mitglieder des Fonds versuchen langfristig neue Einnahmequellen zu erschliessen und zu sichern. Mehr als 20 Hoteliers wie auch Führungspersönlichkeiten von Personalunternehmen werden als Berater fungieren. Der Fonds soll während zehn Jahren mit einem jährlichen Renditeziel von 6 Prozent betrieben werden.

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