Vor der Kesb in Sissach BL herrscht Unruhe. Menschen campieren aus Protest gegen einen Impfbeschluss des Bundesgerichts. Jetzt reagiert die Kesb.
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Eine gerichtlich angeordnete Impfung sorgt im Kanton Basel-Land für Aufsehen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kesb in Sissach bedauert die Eskalation des Impf-Falls im Kanton Basel-Land.
  • Die Behörde sei verpflichtet, die angeordnete Impfung für zwei Kinder umzusetzen.
  • Mehrere Personen haben sich vor der Kesb aus Protest niedergelassen.
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In Basel sollen zwei Kinder gegen Masern «zwangsgeimpft» werden, weil sich die Eltern bei der Impffrage nicht einig geworden sind. Das beschloss das Bundesgericht, das nach den Empfehlungen des BAG für die Impfung entschieden hat.

Bei Impfgegnern kommt die für Wirbel sorgende gerichtlich angeordnete Impfung nicht gut an. Seit mehreren Tagen halten sie vor der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) in Sissach BL eine Mahnwache. Ihr Unverständnis soll dadurch zum Ausdruck kommen.

Die betroffene Kesb hat am Freitag nun öffentlich reagiert. Man habe die Mahnwache zur Kenntnis genommen. «Die beiden Co-Präsidentinnen Nathalie Henzi und Ursula Trachsler äussern ihr Bedauern über die Eskalation eines Einzelfalles», heisst es in einer Medienmitteilung.

Man versucht, die Wogen zu glätten. Die Kesb Gelterkinden-Sissach sei durch den Beschluss der Gerichte und aufgrund des Wohnsitzes der Familie «verpflichtet, die gerichtlichen Anordnungen umzusetzen». Seit über einem Jahr habe die Behörde wiederholt versucht, «die Angelegenheit auf gütlichem Weg zu lösen. Bislang ist dies nicht gelungen.»

Masern-Zwangsimpfung bei Kindern. Richtig?

Im Co-Präsidium bedauere man die grosse Aufmerksamkeit, die der Fall erhalte. «Nach ihrer Ansicht ist den Betroffenen damit nicht geholfen. Die Mitarbeitenden der KESB gehen ihren Aufgaben weiterhin uneingeschränkt nach.»

Im Rahmen der Mahnwache haben sich mehrere Personen vor der Kesb häuslich eingerichtet. Unter anderem sind Gartenmöbel, Schlafsäcke und Küchenutensilien vorhanden. Auf X, ehemals Twitter, hiess es, man ziehe erst ab, wenn der Entscheid geändert werde.

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