Jetzt erwischt Blauzungenkrankheit auch Ziegen
Die Blauzungenkrankheit breitet sich im Thurgau aus, auch Ziegen sind mittlerweile betroffen. Ein Bauer klagt über elf tote Tiere.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Blauzungenkrankheit breitet sich im Kanton Thurgau rasant aus.
- Ein Bauer hat bereits elf Schafe verloren, weitere sind erkrankt.
- Seine Hoffnung liegt auf dem Wetter, denn der Impfstoff ist Mangelware.
Innerhalb von weniger als einem Monat hat sich die Blauzungenkrankheit im Kanton Thurgau rasant ausgebreitet: Am 5. September wurde der erste Fall gemeldet, zwei Wochen später wurden bereits sieben Todesfälle verzeichnet. Mittlerweile sind bereits 36 Schafe und 4 Rinder gestorben, auch Ziegen wurden infiziert.
Der am stärksten betroffene Betrieb ist jener von Urs Maier in Uesslingen-Buch TG, wie das «Tagblatt» berichtet. Während die anderen 107 Bauernhöfe nur je ein bis zwei Todesfälle haben, sind es bei Meier elf tote Schafe. Am Donnerstag entdeckte er vier weitere Tiere mit Symptomen. 15 erkrankte seien auf dem Weg der Besserung.
Das Einzige, was laut Maier helfen würde, sei ein Impfzwang. Früher habe man dagegen impfen müssen und sei verschont worden. Mittlerweile sei das Wort Impfzwang aber heikel. Zudem sei der Impfstoff noch nicht zugelassen. In den Niederlanden und in Deutschland gelte eine Notzulassung, doch das Vakzin ist bereits Mangelware.
Maiers Hoffnung liegt deswegen auf dem Wetter: Die Blauzungenkrankheit wird durch Mücken übertragen. Wird es kälter, gibt es weniger Mücken und deswegen auch weniger Ansteckungen. Im Frühjahr rechnet der Schafzüchter aber wieder mit einem Ausbruch.
Er versucht deswegen, seine 1400 Schafe im Stall zu schützen: Die Lüftung laufe auf Hochtouren, die Mücken würden dies nicht mögen. Maier sagt: «Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht.»