Jetzt spricht Impfchef Christoph Berger über seine Entführung
Ende März hielt ein mutmasslicher Corona-Skeptiker Christoph Berger für eine Stunde fest. Nun spricht der Impfchef erstmals über die schrecklichen Minuten.
Das Wichtigste in Kürze
- Für eine Stunde wurde Impfchef Christoph Berger letzte Woche entführt.
- Nun spricht der 59-Jährige erstmals über den genauen Tathergang.
Ende März wurde der Chef der eidgenössischen Impfkommission, Christoph Berger, Opfer einer Entführung. Der Täter: ein mutmasslicher Corona-Skeptiker. Eine ganze Stunde hielt der 38-Jährige den Impfchef fest, mit dem Ziel, an Geld zu kommen.
Minuten der Angst, über die Berger bislang kein einziges Wort äusserte – bis jetzt. Denn in einem Schreiben, das der Zeitung «Blick» vorliegt, berichtet er erstmals über den Tathergang.
«Er hat mich in dieser Zeit mit der Forderung eines substanziellen Geldbetrags konfrontiert», schreibt das Opfer. «Diese Forderung hat er mit Drohungen verknüpft, was passieren könnte, wenn ich der Forderung nicht innert der von ihm genannten Frist nachkäme.»
Umgehend sicherte Berger seinem Täter die gewünschte Forderung zu. Daraufhin liess der 38-Jährige sein Opfer gehen. «Ich habe mich danach sofort mit der Kantonspolizei in Verbindung gesetzt, die mich und meine verängstigte Familie seither sehr gut betreut», so Berger.
Als die Kantonspolizei letzten Mittwochabend in Wallisellen ZH den 38-jährigen Täter überwältigen wollte, zückte er eine Waffe und verletzte dabei seine Freundin tödlich. Kurz darauf starb auch er.
Berger: Täter wollte Geld, mein Job war egal
Für Berger ist klar: Hinter der Tat stünden «einzig wirtschaftliche Interessen». Bezüge zu seiner Rolle als Impfchef sehe er nicht.
Im Weiteren teilte Berger mit, er werde sich zu der Entführung mindestens bis zum Abschluss des Strafverfahrens nur noch gegenüber den Strafverfolgungsbehörden äussern. Medien gebe er auch dann keine Auskunft, wenn er ihnen im privaten Rahmen oder bei Ausübung seiner beruflichen Tätigkeit begegne. Er bitte darum, seine und die Privatsphäre seiner Familie zu respektieren.