Juul E-Zigaretten lassen bei Eltern Alarmglocken läuten

Livia Fischer
Livia Fischer

Zürich,

Die E-Zigaretten der Marke Juul geniessen in Kreisen der Jugendlichen grosse Beliebtheit. Besorgniserregend, finden Eltern – jetzt greifen Schulen ein.

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Ein Mann raucht eine elektrische Zigarette. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Jugendliche rauchen E-Zigaretten. Für Eltern und Schulen ein Grund zur Sorge.
  • Der Markteintritt der ghypten US-Marke Juul steht in der Schweiz kurz bevor.
  • Das Problem: Sie vereinfachen den Übertritt zur herkömmlichen Zigarette, warnen Experten.

Sie gleichen einem USB-Stick, haben ein schlichtes Design und sind bei Jugendlichen gerade besonders beliebt: die E-Zigaretten der US-Marke Juul. Bis anhin war Juul hierzulande nur über den Zürcher Händler Happysmoke.ch erhältlich. Ab Dezember sollen die E-Dampfgeräte in Schweizer E-Zigaretten-Shops und an Valora-Kiosken erhältlich sein. Ein halbes Jahr später folgt Coop, so der Plan.

Nicht nur Forscher melden erste Bedenken an, auch Eltern von Schülern des freien Gymnasiums in Zürich (FGZ) sind besorgt. So habe eine Mutter an einem Elternabend von ihren beiden Söhnen, 18 und 20 Jahre alt, berichtet. «Sie ziehen sich alle 45 Minuten zurück, um an einer E-Zigarette zu ziehen.» Schüler würden diese auch am FGZ auf der Toilette und im Lift rauchen, so das Echo weiterer Eltern.

«Das Problem war nicht sichtbar, weil die Schüler die E-Zigaretten heimlich rauchen», so Thomas Bernet, Rektor des FGZ, gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Jetzt sei die Lehrerschaft aber alarmiert. Die Schule plant sie in Kooperation mit der Suchtpräventionsstelle auf nächstes Jahr entsprechende Massnahmen. Konkreteres kann Bernet bis dato nicht sagen.

Ähnliche Wirkung wie Tabakzigaretten

Die Problematik ist auch anderen Schulen im Kanton Zürich bewusst. So hat die Zurich International School in Wädenswil ZH bereits Informationsveranstaltungen durchgeführt. Das Ziel: Eltern und Schüler über die Risiken aufklären. An den meisten Kantonsschulen oder am KV Zürich war Juul bisher hingegen kein Thema.

Stephanie Unternährer von der kantonalen Tabakpräventionsstelle kennt die Gefahr von Juul. Es gebe Indizien, dass durch das Rauchen dieser Art von E-Zigaretten der Übertritt zur herkömmlichen Zigarette vereinfacht werde. Statt flüssigem Nikotin verwendet Juul nämlich Nikotinsalz, was schneller in den Körper einschiesst. Das Rauchen von Juul ähnelt dadurch jenem von Tabakzigaretten.

Mit der Markteinführung dürfte sich die Situation an den Zürcher Schulen laut Unternährer deutlich verschärfen. Es bestehe eine Wissenslücke. «In erster Linie möchten wir jetzt Schlüsselpersonen im Umfeld von Jugendlichen sensibilisieren und informieren», sagt sie.

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