Kandersteg BE: Einwohner spricht nach Felssturz über Sorgen
Nach dem Felssturz in Kandersteg BE spricht ein Einwohner über das Erlebte und meint, er habe Angst um Freunde gehabt, die «dort wohnen».
Das Wichtigste in Kürze
- In Kandersteg BE kam es zu einem grösseren Felssturz.
- Das Dorf hatte Glück im Unglück - niemand wurde verletzt.
- Ein Kandersteger hat mit Nau.ch über
An einer Felswand am Dorfrand von Kandersteg BE hatte sich am Donnerstag ein Felssturz ereignet. Es entstand eine riesige Staubwolke. Laut der Kantonspolizei Bern wurden jedoch keine Personen verletzt oder Gebäude beschädigt.
Das Dorf hatte als Glück im Unglück – doch der Schock bei den Einwohnern ist trotzdem gross, wie Nau.ch von Hans W*. (49, Name geändert) erfahren hat.
Als der Fels abstürzte, habe er starkes Herzklopfen verspürt, meint der Kandersteger. «Es war sehr laut, ich machte mir grosse Sorgen um die Personen und Freund die dort wohnen.»
Hans W. lebt seit Geburt an in Kandersteg und hat schon viele kleinere Felsstürze erlebt. So etwas wie gestern aber noch nie. «Es rumpelt auch jetzt noch», meinte der 49-Jährige am späten Donnerstag.
Auf die Frage, ob er deswegen Angst habe, in die Natur zu gehen, antwortet Hans W. kurz und knapp mit «Nein» und fügt an: «Ich kann aber nicht sagen, ob noch mehr kommt.» Er gehe zwar derzeit aber eher nicht davon aus – und werde «gut schlafen», so der 49-Jährige.
Weitere Felsstürze in Kandersteg möglich
In Sachen Felssturzgefahr hat Kandersteg noch ein ganz anderes Sorgenkind: Auf der gegenüberliegenden Talseite liegt das Gebiet «Spitzer Stein» oberhalb des Oeschinensees.
Dort ist ausserhalb des Siedlungsgebiets ein Teil einer Felsflanke in Bewegung. Auch dort gab es bereits grössere Abbrüche. Im Dezember 2019 brachen am Spitzenstein rund 15'000 Kubikmeter Fels weg.