Bergsturz in Randa VS ist 30 Jahre her
Vor 30 Jahren kam es in Randa VS zu drei Felsstürzen. Vor allem der dritte Bergsturz zog schwerwiegende Folgen mit sich.
Das Wichtigste in Kürze
- 1991 kam es in Randa VS zu drei schweren Bergstürzen.
- Schliesslich wurde das kleine Dorf damals noch vom Hochwasser beschädig.
- Heute gibt es Mittel, um eine solche Tragödie zu verhindern.
Genau 30 Jahre liegt der grosse Bergsturz von Randa im Wallis zurück. 30 Millionen Kubikmeter Gestein donnerten 1991 bei drei aufeinander folgenden Rutschen ins Tal. Häuser und Ställe wurden zerstört, Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.
Dank modernster Technik ist es heute besser vor Naturgefahren geschützt. «Der ganze Berg wird überwacht mit verschiedensten Sensoren, mit Radar, und es gibt automatisch Alarm, wenn etwas passiert.» Das sagt der Gemeindepräsident von Randa, Daniel Roten, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Spuren des Bergsturzes
«Der Berg ist immer etwas in Bewegung, manchmal mehr, manchmal weniger», erklärt Roten. «Wir erhalten auch regelmässig Meldungen, wenn grössere Abbrüche bevorstehen. Aber jetzt haben wir während vielen Jahren recht Ruhe gehabt. Die Gefahrenlage ist daher nicht gross», sagt der Präsident der Gemeinde im Mattertal mit knapp 450 Einwohnern.
Wer nach Zermatt fährt und dabei Randa durchquert, sieht auf der rechten Seite die Zeugen des Bergsturzes. Abertausende von Felsbrocken, teilweise so gross wie Einfamilienhäuser, türmen sich zu einer Geröllhalde gigantischen Ausmasses. Sie überdecken den ehemaligen Ortsteil, wo früher Häuser und Ställe standen.
Dritter Bergsturz mit heftigen Folgen
Am frühen Morgen des 18. Aprils 1991 ereignete sich der erste Bergsturz. 15 Kubikmeter Gestein lösten sich an der Wandfluh westlich des Dorfs und stürzten in die Tiefe. 35 Schafe und sieben Pferde fanden den Tod.
Der Dorfteil Lerch mit 33 Landwirtschaftsgebäuden und Ferienhäusern verschwand für immer. Die Bahnstrecke wurde verschüttet und der Fluss Vispa wurde blockiert. Drei Tage später gab es erneut einen grösseren Bergsturz. Dieser blieb ohne grössere Auswirkungen.
Schwerwiegende Folgen hatte jedoch der dritte Felssturz. Gemeindepräsident Roten erinnert sich: «Es gab eine furchtbare Staubwolke im ganzen Dorf. Zurück blieb eine zentimeterdicke Staubschicht auf Häusern, in Gärten, auf Autos - überall.»
Schnelle Hilfe dank Armee
Es folgten heftige Gewitter. Im Juni wurde das Dorf zum ersten Mal überschwemmt und im August das zweite Mal. «Etwa 20 Wohnhäuser - bis und mit zum ersten Stock - standen unter Wasser. Es sind denn auch vor allem die Schäden durch das Hochwasser, die die Bevölkerung geprägt haben», sagt Roten.
Panik herrschte deswegen nicht in Randa. «Klar hat man gedacht, was kommt jetzt noch? Aber trotzdem hat man immer eher vorwärts geschaut», sagt der Gemeindepräsident. Einen Krisenstab wie heute gab es damals noch nicht.
«Die Armee war in kurzer Zeit hier und half bei den Räumungsarbeiten.» In nur 13 Tagen stand eine Ersatzstrasse. Nach zehn Wochen konnte auch die Bahn den Betrieb wieder aufnehmen.
30 Jahre nach der Bergsturzkatastrophe sind die Menschen in Randa besser vor Naturrisiken geschützt. Der Gemeindepräsident zeigt sich überzeugt, dass diese Gefahren keinen Einfluss auf die Bevölkerungsstatistik haben.