Kanton Bern will mehr Pflegepersonal mit erweiterten Kompetenzen
Die Berner Hausarztpraxen setzen vermehrt auf Pflegefachkräfte mit erweiterten medizinischen Kompetenzen.
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In den Berner Hausarztpraxen sollen vermehrt Pflegefachkräfte mit erweiterten medizinischen Kompetenzen zum Einsatz kommen. Sie könnten einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Sicherung der medizinischen Grundversorgung leisten.
Das geht aus einem Bericht der Regierung hervor, den die Gesundheitskommission des bernischen Grossen Rates beraten hat. Die Kommission begrüsst die Analyse und fordert weitere Massnahmen, wie sie am Freitag mitteilte.
Im Zentrum des Berichts steht der Einsatz von sogenannten Advanced Practice Nurses (APN). Diese könnten Hausärztinnen und Hausärzte insbesondere bei der Betreuung und Behandlung von chronisch Kranken entlasten. Aufgrund tariflicher und betrieblicher Fragen ist der Einsatz von APN in Hausarztpraxen aber noch nicht weit verbreitet.
So fehlt derzeit eine bundesgesetzliche Zulassung. Die Rolle der APN ist somit rechtlich noch nicht vollständig anerkannt. Ausserdem können diese Pflegefachkräfte ihre erweiterten Dienstleistungen nicht über die geltenden Tarife abrechnen.
Hindernisse für APNs
Damit der Kanton Bern nach Überwindung der bundesrechtlichen Hindernisse möglichst rasch vorankommt, soll die Regierung nach dem Willen der Kommission verschiedene Beschleunigungsmassnahmen prüfen. So soll eine Beratungsstelle für Arztpraxen und Gemeinden geschaffen werden, die sich für das APN-Modell interessieren.
Die Kommission wünscht sich auch ein Impulsprogramm zur Förderung von APN-Ausbildungsabschlüssen. Zudem sollen gesetzliche Grundlagen geschaffen werden, damit APN im Kanton Bern niederschwellige Aufgaben von Hausärzten übernehmen können. Dazu gehört etwa die Verschreibung bestimmter medikamentöser Therapien.