Kanton will am Thunersee Kormorane vergrämen
Der Kanton Bern plant, in den kommenden Jahren bis zu 100 Kormorane abzuschiessen, um die Laichgebiete der Äschen bei der Schadau in Thun zu schützen.
Um die Aeschenlaichgebiete bei der Schadau in Thun zu schützen, will der Kanton Bern in den nächsten Jahren bis zu 100 Kormorane abschiessen. Das hat er im Amtsblatt des Kantons Bern mitgeteilt.
Die Kormorane sollen durch Organe der Wildhut geschossen werden, maximal 20 Vögel pro Jahr. Das erste Mal ist eine solche Vergrämungsaktion Anfang Januar 2025 geplant. Sie soll bis am 31. März 2025 dauern.
Der Kanton begründet die Massnahme damit, dass die Bestände der als gefährdete Art geltenden Aeschen seit Jahren zurückgehen. Aeschen gehören zum Speiseplan der Kormorane. Bereits seit mehreren Jahren werden in Thun Kormorane zum Schutz der bedrohten Fische geschossen.
Kritik an Vergrämungsaktion
Der Vergrämungsaktion kritisch gegenüber steht Claudia Kuhnert, Leiterin der Geschäftsstelle des Vogelschutzvereins Birdlife Bern. Diese sei Symptombekämpfung.
«Die Äsche in der Schweiz wird bedroht durch Zerstörung der Lebensräume, Verschlechterung der Wasserqualität und Wanderhindernisse», wird Kuhnert in den Berner Tamedia-Zeitungen vom Freitag zitiert.
Das grösste Problem für den Fisch seien zu hohe Wassertemperaturen im Sommer aufgrund des Klimawandels. Die Entnahmen von Äschen durch die Angelfischerei und durch den Kormoran seien «weitere Einflussfaktoren unter vielen», fügt Kuhnert an. Derweil werde für den Schutz der Biodiversität und der Lebensräume weiterhin viel zu wenig unternommen.