Kantonsspital Aarau verschob in zweiter Welle 600 Operationen
Das Kantonsspital Aarau (KSA) hat seit Beginn der zweiten Corona-Welle Ende Oktober rund 600 geplante Operationen verschoben. Und das KSA warnt: Die Fallzahlen dürften nicht weiter steigen, sonst drohe eine Überlastung des Gesundheitssystems.

Die Zahl der verschobenen Operationen werde sich weiter erhöhen, je länger die aktuelle Situation anhalte, teilte das KSA mit. Das führe zu nicht abzuschätzenden Gesundheitsfolgen für die betroffenen Patientinnen und Patienten.
Noch könnten alle Notfall- und dringlichen Behandlungen durchgeführt werden. Doch die Lage im Spital sei ernst. Das medizinische Personal arbeite an der Belastungsgrenze. Derzeit würden täglich rund 80 Pflegefachkräfte aus Normalstationen auf Covid-19-Stationen oder in der Intensivpflege aushelfen. 10 bis 15 Personen, die bei Normalbetrieb in der Anästhesiepflege oder im Operationsbereich arbeiten würden, stünden rund um die Uhr auf den Intensivstationen im Sondereinsatz.
Wöchentlich fehlen dem KSA laut der Mitteilung zwischen 200 und 250 Mitarbeitende aus den patientennahen Bereichen wegen Krankheit. Davon würden 60 bis 80 Angestellte aufgrund von Isolation oder Quarantäne wegen Covid-19 ausfallen. Die Mehrbelastung des im Einsatz stehenden Personals sei deshalb gross.
Insgesamt sei die Zahl der hospitalisierten Covid-19-Patienten um ein Vielfaches höher als in der ersten Welle, schrieb das KSA weiter. Auch gebe es mehr Todesfälle.
Das KSA unterstützt die Sensibilisierungskampagne, die der Verband der aargauischen Spitäler und der Kanton Aargau lanciert haben. Es geht dabei darum, die Gesundheitsinstitutionen vor Überlastung zu schützen. Die Kampagne ruft die Bevölkerung auf, sich im Hinblick auf die Festtage an die Hygiene- und Verhaltensregeln zu halten.