So teuer sind Elon Musks Sparbemühungen für US-Steuerzahler

Etienne Sticher
Etienne Sticher

USA,

Elon Musk entliess Tausende Staatsangestellte, was die US-Steuerzahler 135 Milliarden kostet. Folgekosten müssten jahrelang noch getragen werden.

elon musk
Elon Musk will Kosten sparen. Doch das ist nicht gratis. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Elon Musks Entlassungswellen kosten die US-Steuerzahler dieses Jahr 135 Milliarden Dollar.
  • Gründe sind Wiedereinstellungen, Abfindungen und Produktivitätsverluste.
  • Folgekosten müssen die Steuerzahler noch jahrelang tragen.

Elon Musk wollte den Staat mit seiner Behörde Doge schlanker und effizienter machen. Mit der Kettensäge ging er vor, entliess Tausende Angestellte und kündigte an, bis zu zwei Billionen Dollar einzusparen.

Dieses Ziel hat er deutlich verfehlt, wie eine Recherche der «New York Times» nun zeigt. 150 Milliarden Dollar an die Kosten werden durch den Personalabbau gespart. Doch laut dem Bericht kosten all diese Kürzungen den US-Steuerzahler in diesem Jahr 135 Milliarden Dollar.

Die Gründe sind Abfindungen, Gerichtskosten, Wiedereinstellungen und Produktivitätsverluste. Die Gelder, die Doge dafür aufgewendet hat, seine Entscheidungen vor Gericht zu verteidigen, sind darin nicht eingerechnet.

Viele der rund 100'000 entlassenen Staatsangestellten klagten gegen die Kündigung. Rund ein Viertel von ihnen erhielt Recht, sie mussten wiedereingestellt werden.

Hinzu kommen Folgekosten, die «Partnership for Public Service», die gemeinnützige Organisation, die Doge analysiert, am Beispiel Eier illustriert. So feuerten Musk und seine Leute «versehentlich» wichtige Experten der Gesundheitsbehörde CDC.

Deswegen konnte der Ausbruch der Vogelgrippe nicht ausreichend überwacht und bekämpft werden. Bauern mussten unzählige Hühner töten, wodurch der Preis von Eiern gestiegen ist.

«Riesige Summen absichtlich verschwendet»

Auch anderswo wurden Experten entlassen, beispielsweise bei der Atomsicherheitsbehörde. Tage später fand man dann heraus, dass man die gefeuerten Angestellten eigentlich noch bräuchte.

Denn es betraf auch hoch spezialisierte Fachleute für den Transport von radioaktivem Material. Sie zu ersetzen, ist sehr schwierig.

Doge feuerte auch junge, zur Probe angestellte Staatsmitarbeiter. Bei ihnen handelte es sich teils um angehende Experten, in deren Ausbildung die USA Zehntausende oder Hunderttausende Dollar investiert hatten.

Kevin Carroll vertrat einige der Gefeuerten und sagt: «Es geht um riesige Summen, die absichtlich verschwendet wurden.»

Auch gegen die Steuerbehörde IRS führte Elon Musk einen Kampf, 22'000 Angestellte will er entlassen. Das wird aber hohe Kosten für die USA haben: Laut der Recherche drohen im kommenden Jahr deswegen Steuerausfälle von 8,5 Milliarden Dollar.

Sollte auch die Schweiz den Staat effizienter machen?

Max Stier von «Partnership for Public Service» spricht von einer «grossen Verschwendung», die Musk verursache, aber nicht berücksichtige. «Elon Musk hat diese Kosten dem US-Steuerzahler aufgezwungen, der sie noch viele Jahre lang tragen wird.»

Donald Trump holte seinen wichtigen Wahlhelfer als «besonderen Regierungsangestellten» ins Weisse Haus. In dieser Funktion darf Musk aber nur 130 Tage arbeiten.

Um die Zeit zu verlängern, wird er sein Pensum ab Mai verringern und nur noch Teilzeit arbeiten. Er selbst begründet den Schritt damit, dass er sich wieder mehr seinem kriselnden Elektroautobauer Tesla widmen wolle.

Kommentare

User #1576 (nicht angemeldet)

Weniger Staat bedeutet mehr Macht für die Privaten, das heisst mehr Macht für die wenigen Superreichen. Für Elon Musk geht die Rechnung schon jetzt auf. Führt ihn ein Oligarchie, hat ja auch hunderte Jahre lange sehr gut funktioniert Rom, Russland (weiss und rot), Ungarn und so weiter. Noch Brot und Spiele für das Volk und die Unterdrückung ist perfekt. PS gruss an alle die ihre Mitbürger mit als Schafe bezeichnet lest mal den Dunnig kruger-effekt nach.

User #2802 (nicht angemeldet)

Bei uns besteht dringend Handlungsbedarf, dieser Sozstaat ist nicht mehr finanzierbar

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