In Kappel SO ist am Samstagabend ein Jugendlicher mit einer Schussverletzung aufgefunden worden. Er wurde in ein Spital gebracht. Nun kam es zu einer Festnahme.
Kappel SO
In Kappel SO wurde ein Jugendlicher angeschossen. - Screenshot Open Street Maps

Das Wichtigste in Kürze

  • In Kappel SO hat sich ein ungewöhnlicher Polizeieinsatz ereignet.
  • Vor Ort wurde ein Jugendlicher mit Schussverletzungen aufgefunden.
  • Das Opfer musste mit schweren Verletzungen in ein Spital gebracht werden.
  • Nun werden neue Details bekannt: Ein verdächtiger Jugendlicher wurde festgenommen.
  • Die Anwältin der Opferfamilie erhebt nun Vorwürfe.
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Am Samstagabend sind in Kappel SO plötzlich Schüsse gefallen: Ein laut Berichten 15 Jahre alter Jugendlicher zielte auf einen Gleichaltrigen.

Am Samstagabend erhielt die Kantonspolizei Solothurn kurz vor 21.30 Uhr eine Nachricht. In einem Quartier an der Hägendorfstrasse in Kappel SO liege eine Person verletzt am Boden.

Unverzüglich rückten mehrere Polizeipatrouillen sowie der Rettungsdienst aus. Vor Ort wurde ein Jugendlicher mit einer Schussverletzung vorgefunden. Nach der sofortigen Erstversorgung musste er mit schweren Verletzungen mit der Ambulanz in ein Spital gebracht werden.

Verdächtiger festgenommen

Nach ersten Erkenntnissen dürfte es zu einer Schussabgabe durch eine Drittperson gekommen sein. Ermittlungen zum genauen Hergang und zur Täterschaft durch die Strafverfolgungsbehörden sind im Gang.

Die Kantonspolizei Solothurn gibt am Abend ein Update: Im Rahmen der Ermittlungen konnte eine tatverdächtige Person – ein gleichaltriger Jugendlicher – ermittelt werden. In der Zwischenzeit ist es der Polizei gelungen, den Tatverdächtigen in Hägendorf SO anzuhalten und vorläufig festzunehmen. Der mutmassliche Täter war zunächst flüchtig gewesen.

Gemäss derzeitigen Erkenntnissen haben sich die beteiligten Personen gekannt.

Opferanwältin erhebt Vorwürfe

Bei «20 Minuten» erhebt Christina Winter, Anwältin des 15-jährigen Opfers, nun Vorwürfe. Und zwar gegenüber der Polizei. Die Behörden waren demnach über das bedrohliche Verhalten des mutmasslichen Täters, einschliesslich mehrerer Morddrohungen, informiert.

Erst in dieser Woche soll der Verdächtige in einem Video die jüngste Morddrohung ausgesprochen haben. Dieses Video sei der Polizei bekannt gewesen, so Winter.

Die Anwältin berichtet, dass sie mehrfach bei den ermittelnden Beamten auf Schutzmassnahmen gedrängt habe. Doch die Polizei habe den Drohungen nicht ausreichend Beachtung geschenkt.

kantonspolizei solothurn
Ein Polizist der Kantonspolizei Solothurn in Uniform. - Kantonspolizei Solothurn

Es habe eine «Gefahr für Leib und Leben» bestanden, betont Winter. Sie wirft den Strafverfolgungsbehörden ein «skandalöses Versagen» vor und fordert straf- und dienstrechtliche Massnahmen gegen sie.

Auf die Vorwürfe angesprochen, gab die Solothurner Kantonspolizei am Sonntagabend bekannt, dass sie sich noch nicht dazu äussern könne. «Dafür bedarf es weiterer Abklärungen», so ein Sprecher gegenüber «20 Minuten». Die Polizei behält es vor, sich zu einem späteren Zeitpunkt dazu zu äussern.

Der genaue Tathergang sowie die Hintergründe sind Bestandteil der laufenden Ermittlungen.

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