«Karma-Punkte»: So will ETH Stauproblem auf Autobahnen lösen
Mit einem Punktesystem wollen die ETH Zürich und die EPFL Lausanne das Stauproblem auf den Autobahnen lösen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die ETH Zürich und die EPFL Lausanne schlagen gemeinsam ein neues Verkehrsmodell vor.
- Mittels «Karma-Punkten» sollen sich Autofahrende schnelleres Fahren erkaufen können.
- Dabei können sie sich gegenseitig überbieten.
Um gegen das Stauproblem auf Autobahnen vorzugehen, haben die ETH Zürich und die EPFL Lausanne ein ungewöhnliches Verkehrsmodell entwickelt. Dabei soll die Autobahn auf eine schnelle und eine langsame Spur aufgeteilt werden.
Um die schnelle Überholspur nutzen zu können, soll den Fahrenden ein «Karma»-Punktekonto zur Verfügung stehen: Die Lenker können eine Punktsumme bieten, um auf die schnelle Spur zu wechseln. Dies schreibt «20 Minuten» unter Berufung auf das Fachmagazin «Transportation Science».
Bieten, überbieten, fahren, Spur wechseln – alles gleichzeitig?
Werden sie überboten oder bieten nicht, müssen sie auf der langsamen Spur bleiben. Das Modell «Carma» stellten die Ingenieure vergangenen Monat vor.
Wie genau das Ganze von sich gehen soll, ist noch nicht bekannt. Offen bleiben somit unter anderem die Fragen nach der technischen Umsetzung sowie einer eventuellen Pflichtnutzung.
Festgesetzt wurde in dem Modellentwurf lediglich, dass die Punkte nicht übertragbar oder kaufbar sein sollen. So solle das System fair gehalten werden.
Thomas Sauter-Servaes lobt als Mobilitätsforscher und Studiengangleiter für Verkehrssysteme an der ZHAW zwar den kreativen Ansatz. Er räumt jedoch gegenüber «20 Minuten» ein, dass eher platzsparende «Mobilitätsalternativen zum Auto» notwendig wären, um das Grundproblem zu lösen.