Kataloniens Separatisten wollen Spaniens König nicht mehr treffen

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Spanien,

Joaquim Torra will sich nicht mit Spaniens König Felipe VI. treffen. Der Monarch setze sich nicht für die katalanische Minderheit ein, so der Vorwurf.

Joaquim Torra mag sich nicht mit dem spanischen König blicken lassen.
Joaquim Torra mag sich nicht mit dem spanischen König blicken lassen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regionalregierung Kataloniens will den spanischen König nicht mehr treffen.
  • Felipe VI. habe die Unterdrückung der Katalanen gebilligt, werfen sie dem Monarchen vor.

Die separatistische Regionalregierung von Katalonien will den spanischen Monarchen nicht mehr treffen. König Felipe VI. habe «die Unterdrückung» der Katalanen und «die Verfolgung der Unabhängigkeitsbefürworter» gutgeheissen, begründete Regionalpräsident Joaquim Torra seine Entscheidung am Freitag in Barcelona.

Torra sagte, er werde zwar entgegen bisheriger Medienberichte am Freitag doch der Eröffnung der Mittelmeer-Spiele im katalanischen Tarragona beiwohnen, obwohl der König die Eröffnungsrede halten wird. «Ich werde aber heute keine Fotos mit dem König machen», betonte er im katalanischen Regierungspalast. Und künftig wolle er an keinen Veranstaltungen mit dem König mehr teilnehmen. Er werde den 50 Jahre alten Monarchen auch nicht nach Katalonien einladen.

Diese Woche hatten Torra und zwei frühere katalanische Regionalpräsidenten, Carles Puigdemont und Artur Mas, den König um ein Treffen gebeten. Das Königshaus sagte nicht zu und leitete den Brief an die Zentralregierung in Madrid weiter.

Am 3. Oktober - nur zwei Tage nach dem umstrittenen Referendum über die Unabhängigkeit in Katalonien - hatte das Staatsoberhaupt in einer TV-Rede gewarnt, die separatistische Regionalregierung setze mit ihren Plänen «die wirtschaftliche und soziale Stabilität» von Katalonien und von ganz Spanien aufs Spiel».

Torra ist erst seit Mitte Mai im Amt. Sein Vorgänger Puigdemont war nach dem Referendum vom damaligen spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy Ende Oktober 2017 abgesetzt worden. Anschliessend floh er nach Belgien. Am 25. März wurde er aufgrund eines europäischen Haftbefehls in Schleswig-Holstein festgenommen. Die spanische Justiz wirft ihm unter anderem Rebellion und Untreue vor, dem 55-Jährigen drohen bis zu 30 Jahre Haft. Die deutsche Justiz muss noch entscheiden, ob er an Spanien ausgeliefert wird.

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