Kim Gordon überzeugt mit Spoken-Word-Gesang in Bern

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Bern,

Die Rock-Ikone Kim Gordon konnte mit einem ausverkauften Konzert in der Berner Dampfzentrale begeistern.

Kim Gordon
Kim Gordon, die Sängerin und Bassistin der US-amerikanischen Noise-Rock-Band «Sonic Youth», hat im März ihr zweites Solo-Album veröffentlicht. (Archivbild) - Friso Gentsch/dpa

Die Rockerin Kim Gordon, Gründungsmitglied von Sonic Youth, gab am Dienstagabend in der Berner Dampfzentrale ihr einziges Schweizer Konzert. Die ausverkaufte Show überzeugte mit verzerrten Sounds und Spoken-Word-Gesang.

Die amerikanische Sängerin machte in Bern Halt auf ihrer «The Collective Tour», benannt nach ihrem zweiten Soloalbum «The Collective», das im März dieses Jahres erschienen ist.

Die Kritiker lobten sowohl den Sound als auch die Gedanken in den Texten. Die in New York lebende Musikerin betrat die Bühne nach einem langen Video-Intro, das die Zuhörer bereits in die Underground-Atmosphäre des Konzerts eintauchen liess, mit Songs aus ihrem aktuellen Album. Live wie auf dem Album kommt der Sprechgesang nicht zu kurz, den Gordon mit experimentellen Klängen kombiniert.

Gordons Performance: Eine Mischung aus Gesang und Erinnerungen

Gegen 20.45 Uhr betrat die Rockerin die Bühne mit «Bye Bye», dem Eröffnungssong von «The Collective». Gordon singt und spricht und einer Reihe von Dinge, die sie in den Koffer packt: von Zigaretten über Pyjamas bis hin zu Reiseshampoo.

Begleitet wird sie auf der Bühne von drei Musikern: einem Schlagzeuger, einem Bassisten, der auch Synthesizer spielt, und einem Gitarristen. Sie alle stellt sie beim vorletzten Lied vor.

Auch Gordon selbst spielt bei einigen Stücken Gitarre. Es fehlte nicht an Anspielungen an die New Yorker Szene der 1980er Jahre, in denen sie und ihr Ex-Mann Thurston Moore die Band Sonic Youth gründeten, wobei Andy Warhol in einem der Stücke erwähnt wird. Wie es sich für eine gute Alternative-Rockerin gehört, kommt es zu wenig Publikums-Interaktion.

Ein Abend voller Überraschungen

Vor der Zugabe gibt es dann aber doch noch ein «You're amazing» von der Sängerin. Während des Konzerts werden Filmaufnahmen auf die Bühne projiziert, teils von der Band, teils abstrakte Bilder – ein Verweis auf ihre Karriere als bildende Künstlerin.

In einem Song des neuen Albums singt die auch als Feministin bekannte Sängerin «I'm a man» und betrachtet dabei die Welt aus der Perspektive eines Mannes. Nicht fehlen dürfen Songs aus ihrem ersten Soloalbum «No Home Record» (2019), die etwas weniger experimentell sind als ihre letzten Produktionen und manchmal an die Gitarren von Sonic Youth erinnern.

Das Konzert endet mit «Grass Jeans», einem Song, den Gordon im Dezember 2021 veröffentlichte, um Geld für eine Organisation zu sammeln, die sich für die freie Entscheidung über Schwangerschaftsabbrüche in Texas einsetzt, erklärt die 71-Jährige. Mit Blick auf die US-Präsidentschaftswahlen in der kommenden Woche fügt sie hinzu: «Wir hoffen, dass Trump nicht gewinnt.»

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