Neujahrsvorsatz: Rindfleisch raus, Zukunft rein!
Neujahrsvorsatz gesucht? Kolumnistin Mirjam Walser hat einen, der grösser nicht sein könnte – sich aber leicht umsetzen lässt.
Das Wichtigste in Kürze
- Zum Jahreswechsel fassen viele Menschen Neujahrsvorsätze.
- Kolumnistin Mirjam Walser hat dafür einen Vorschlag mit weitreichenden Folgen.
- Glücklicherweise ist er gar nicht so schwer umzusetzen.
Es ist wieder so weit: Silvesterparty, Neujahrskater und dazwischen die gute alte Tradition – Vorsätze schmieden.
Mehr Sport, weniger Schokolade, achtsamer sein, die Grossmutter öfter anrufen. Im Januar strotzen wir vor Motivation, und spätestens im Februar fragen sich die Sportschuhe, warum sie seit Wochen allein in der Ecke liegen. Klassiker. Kennt fast jeder.
Für dieses Jahr habe ich deshalb einen neuen Ansatz: Wenn schon scheitern, dann richtig gross – oder aber im grossen Stil Erfolg haben.
Statt der üblichen «mehr abnehmen»- und «gesünder essen»-Vorsätze setzen wir uns ein Ziel mit einer Mission, die nicht grösser sein könnte: die Zukunft des Planeten retten.
Klingt noch vager und unerreichbarer als «mehr Sport machen»? Keine Sorge – ich werde konkret.
CO2-Bilanz aufbessern
Die Rettung des Planeten hängt massgeblich davon ab, dass wir unsere Treibhausgase senken.
Es gibt einfache Wege, den Ausstoss von Treibhausgasen zu reduzieren: Du planst ein Wochenende in Berlin? Nimm den Zug statt das Flugzeug – zack, 500 Kilogramm CO2 gespart.
Auch auf der Strecke Bern-Zürich hast du die Wahl: Zug oder Auto. Mit dem Zug sparst du pro Fahrt rund 20 Kilogramm CO2.
Noch eine Möglichkeit, die 2025 echt einen Unterschied für die Zukunft der Erde macht: die Ernährung. Was wir essen und wie unser Essen produziert wird, macht etwa ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen aus.
Besonders ins Gewicht fallen dabei Rindfleisch und Milchprodukte. Denn Rinder rülpsen beim Wiederkäuen Methan – ein Treibhausgas, das etwa 25-mal klimaschädlicher ist als CO2. Die gute Nachricht: Es gibt eine einfache Methode, das Problem zu lösen.
Laut einer Studie des Ökologen Joseph Poore von der Universität Oxford können wir pro Jahr rund zwei Tonnen Treibhausgase – darunter CO2 und Methan – einsparen, wenn wir uns pflanzlich ernähren. Selbst wenn wir an nur drei Tagen pro Woche vegan essen, vermeiden wir bereits 855 Kilogramm an Treibhausgasen.
Das hat richtig Gewicht – und klingt machbar, oder? Und nebenbei retten wir auch noch zahlreiche Tierleben. Win-win!
Belohnung: Der beste Jahresrückblick
Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um damit loszulegen: Der Veganuary steht wieder vor der Tür – eine Online-Kampagne für Menschen, die einen Monat vegan essen möchten.
Wer sich für den Newsletter anmeldet, erhält für einen Monat täglich Tipps und Rezepte zum veganen Lebensstil. Kein Druck, keine Verpflichtungen. Einfach ausprobieren.
Mit diesen ambitionierten Vorsätzen darfst du dich bereits jetzt auf den Jahresrückblick 2025 freuen: «Bin fitter, weil ich öfter das Velo statt das Auto genommen habe, habe kochen gelernt (pflanzlich, versteht sich), habe 37 Tiere gerettet und 2 Tonnen Treibhausgase eingespart.»
Klingt doch besser als: «Ich habe echt versucht ins Fitnessstudio zu gehen, aber leider hat mein Hund die Sportschuhe zerstört.» Oder?
Zur Person: Mirjam Walser (38) schreibt auf Nau.ch regelmässig zum Thema Veganismus und Tierrechte. Als Coach und Gründerin der Vegan Business School ist sie Expertin für veganes Unternehmertum und vegane Innovationen.