Der Präsident des Kinderspitals Zürich, Martin Vollenwyder, begründete die Mehrkosten für den Neubau mit höheren Materialkosten und verzögerten Umzugstermin.
Martin Vollenwyder
Martin Vollenwyder, der Präsident der Eleonorenstiftung, hat sich verpflichtet, die Verantwortung für den Neubau des Kinderspitals Zürich bis zur finalen Abrechnung zu übernehmen. - KEYSTONE/Michael Buholzer

Der Präsident des Kinderspitals Zürich, Martin Vollenwyder, hat die Mehrkosten des Neubaus mit teureren Materialkosten und dem verzögerten Umzugstermin erklärt.

Er dementierte in einem Interview vom Dienstag die Kritik, wonach der Neubau der Stararchitekten Herzog & de Meuron aufgrund des Architekturbüros teurer als geplant ausfalle.

Das Architekturbüro sei über einen anonymen Wettbewerb unter 19 Büros ermittelt worden, sagte Vollenwyder in einem am Dienstag publizierten Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Bei Herzog & de Meuron sei das Preis-Leistungs-Verhältnis am besten gewesen.

Ursachen für Kostenexplosion

Der Neubau koste 110 Millionen Franken mehr als geplant, sagte Vollenwyder. Die Mehrkosten seien entstanden, weil vor allem Stahl und Holz teurer wurden.

Zudem habe sich der Umzugstermin aufgrund der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs um ein Jahr verzögert. «Jeder Monat Verzögerung kostet uns ungefähr vier Millionen Franken», führte der Präsident der Eleonorenstiftung, zu welcher das Universitäts-Kinderspital Zürich gehört, im Interview weiter aus.

Vor rund einem Jahr sei klar geworden, dass das Kinderspital mehr Geld benötige. Die Stiftung habe das Spendenziel für den Neubau auf 150 Millionen Franken angehoben. 100 Millionen Franken seien bereits gesammelt gewesen.

Vollenwyder rechnet damit, dass weitere 20 Millionen Franken im Frühling zusammen kommen werden.

Unterstützung durch die Zürcher Gesundheitsdirektion

Die Zürcher Gesundheitsdirektion hat Anfang April entschieden, dem Kinderspital ein zusätzliches Millionen-Darlehen und Subventionsgelder zu gewähren. «Die Aufstockung des Kantonsdarlehens stellt eine Kreditlinie dar, die wir im Bedarfsfall zur Finanzierung des Neubaus abrufen werden, wenn unser Spendenziel nicht zeitnah erreicht wird», sagte Vollenwyder.

Das Kinderspital hat gemäss Regierungsrat einen akuten Liquiditätsengpass.

Würde der Kanton nicht in die Bresche springen, wäre die Zahlungsfähigkeit ab Mitte Jahr nicht mehr sichergestellt. Die Eleonorenstiftung kann keine weiteren Eigenmittel in den Spitalbetrieb oder den Neubau einbringen.

Vollenwyder zeigte sich im Interview zuversichtlich, dass sich die finanzielle Situation ab 2026 verbessert.

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