Kleine Scheidegg: 200 Personen sassen in Bergrestaurant fest

Das Winterwetter sorgt in der Schweiz für Chaos. Ein Sturm versetzte die Kleine Scheidegg in eine Ausnahmesituation: 200 Personen sassen dort über Nacht fest.

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Die Kleine Scheidegg wurde gestern Abend von einem heftigen Sturm heimgesucht. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Berner Oberland tobte gestern Abend ein heftiger Sturm.
  • 200 Personen mussten auf der Kleinen Scheidegg übernachten.

Wegen eines aussergewöhnlich heftigen Sturms am Donnerstagabend mussten rund 200 Touristen und Angestellte im Bergrestaurant auf der Kleinen Scheidegg im Berner Oberland übernachten. Am Freitagmorgen lief kurz nach neun Uhr der Rücktransport an.

Priorität habe es nun, die Leute runterzubringen und aufzuräumen, wie Kathrin Naegeli, Sprecherin der Jungfraubahnen auf Anfrage erklärt. Man sei dran, die Gäste mit Helikoptern zu evakuieren. Zudem habe man eine Sesselbahn in Betrieb, mit der Gäste evakuiert würden und dann mit Autos und dem Zug nach Wengen bringe.

Wie Bilder auf den sozialen Medien zeigen, erhielten die Festgesessenen einige Geschenke wie Mützen oder Tageskarten. Die Marketingabteilung sei zudem mit den Gästen dran, die Weiterreise abzuklären. Verpasste Flüge und Hotels für die nächste Übernachtung würden organisiert, so Naegeli.

Bei den 200 Personen, die auf dem Jungfraujoch festsassen, handelte es sich um Besucher aus der ganzen Welt, die vor allem das Jungfrauchjoch besuchten.

Wegen dem Sturm und den umgestürzten Bäumen und heruntergekommenen Ästen habe man es als sicherer erachtet, wenn die Gäste auf der Scheidegg übernachten. «Wir haben ein eigenes, grosses Bergrestaurant», so Naegeli.

Gäste mussten auf Bänken und Teppich übernachten

Die Mitarbeiter hätten vorrangig Familien und Frauen in den Zimmern untergebracht. «Andere mussten auf Bänken oder dem Teppich schlafen», so Naegeli. «Doch die Gäste waren alle in der Wärme und hatten genügend zu Trinken und Essen.»

Klar sei dies für die Gäste etwas Aussergewöhnliches gewesen und hatten vielleicht etwas Angst, «aber niemand wurde verletzt und medizinische Probleme gab es zum Glück auch keine», so Naegeli.

Der Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten von 180 km/h fällte Bäume und sorgte für Schneeverwehungen. Die Bahnstrecken ab Lauterbrunnen und Grindelwald sowie die Strecke Lauterbrunnen-Mürren sind mindestens bis am Mittag unterbrochen.

Zwar sei man sich bei den Jungfraubahnen Stürme gewohnt und immer wieder gäbe es kleine Föhnstürme, erklärt die Sprecherin. Aber selbst langjährige Mitarbeiter hätten in den letzten 20 bis 30 Jahren keinen Sturm solchen Ausmasses erlebt. «Dies sei schon aussergewöhnlich.»

Ob der Skibetrieb am Wochenende aufgenommen wird, werde am Nachmittag entschieden.

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