Klima-Aktivisten kleben sich während Konzert ans Dirigentenpult
Klima-Aktivisten klebten sich im KKL ans Dirigentenpult und sorgten so für eine Unterbrechung. Es handelte sich um Sympathisanten von Renovate Switzerland.
Das Wichtigste in Kürze
- Sympathisanten von Renovate Switzerland störten ein Konzert im KKL.
- Sie klebten sich ans Dirigentenpult, der Dirigent konnte einen Deal aushandeln.
- Die Aktivisten durften ihre Botschaft kundtun, störten dann das Konzert nicht weiter.
Zwei Sympathisanten der Bewegung Renovate Switzerland haben sich am Freitagabend während eines Konzerts am Lucerne Festival ans Dirigentenpult geklebt. Der Dirigent liess sie zu Wort kommen, um danach das Konzert ungestört fortzuführen.
Die 28-jährige Klimaaktivistin und der 20-jährige Klimaaktivist sind kurz vor Ende des dritten Satzes auf die Bühne gestiegen, hiess es in einer Mitteilung von Renovate Switzerland im Anschluss an die Aktion. Sie klebten sich demnach mit der Hand ans Dirigentenpult. Das Orchester liess sich erst von der Aktion nicht stören, wie ein ein Video auf blick.ch zeigte. Aus dem Publikum waren Reklamationen zu hören.
🤝Vladimir Jurowski zum Publikum des @kklluzern: "Hört auf! Lasst sie doch reden! Bitte. Und dann spielen wir unsere Symphonie, sonst gehe ich jetzt von der Bühne." Danke für Ihre Unterstützung, Vladimir Jurowski!#ActNow #A22@PilatusToday @key_SDA_news @SRFnews @watson_news pic.twitter.com/lBe4eljtZ6
— act now! 🇨🇭 (@actnow_CH) September 8, 2023
Auf der Bühne des Kultur- und Kongresszentrums Luzern (KKL) spielte das Bayerische Staatsorchester Bruckners vierte Symphonie, wie Renovate Switzerland weiter mitteilte.
Dirigent Vladimir Jurowski schloss mit den Aktivisten eine Vereinbarung: Sie durften ihre Botschaft kundtun, mussten danach aber das Orchester das Konzert weiterspielen lassen. «Lasst sie reden», sagte Jurowski zum aufgebrachten Publikum, wie das Video zeigte. Auch Applaus war zu hören. Die Aktivistin sprach von einem Klimanotstand, der alle betreffe.
Renovate Switzerland störte nach eigenen Aussagen die vierte Veranstaltung in diesem Sommer. Die Bewegung wolle damit die Öffentlichkeit auf die Gefahren des Klimawandels aufmerksam machen. Beim Locarno Film Festival Anfang August beispielsweise schienen die Veranstalter die Ansprache eines Aktivisten ebenfalls zu tolerieren.