Klimaerwärmung lässt Schnee in tiefen Lagen zur Rarität werden
Aufgrund der Klimaerwärmung dürfte es in Zukunft kaum mehr Schnee im Flachland geben. Wintersport sollte ab 1500 Metern über Meer der Schnee möglich bleiben.
Das Wichtigste in Kürze
- In den tiefen Lagen der Schweiz wird der Winter immer milder.
- Wintersport zu betreiben, soll auf über 1500 Metern über Meer weiterhin möglich sein.
Die Wintertemperaturen sind wegen der Klimaerwärmung in allen Höhenlagen der Schweiz gestiegen. Entsprechend fiel in tiefen Lagen weniger Schnee. Für den Wintersport sollte ab 1500 Metern über Meer der Schnee laut Meteorologen jedoch weiterhin ausreichen.
In höheren Lagen, oberhalb von etwa 1500 bis 2000 Metern über Meer, sei auch in den nächsten Jahrzehnten ausreichend Naturschnee für den Wintersport zu erwarten. Dies teilte Meteoschweiz, das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, am Donnerstag mit.
Den Trend zur Klimaerwärmung würden auch Untersuchungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Österreich zeigen.
Winter 2019/20 war der wärmste seit vielen Jahrzehnten
Die letzten Jahre brachten vielen Ländern Europas die mildesten Winter der Messgeschichte. In der Schweiz war der vergangene Winter 2019/20 im landesweiten Mittel der wärmste seit Einführung des offiziellen Messnetzes im Jahr 1864, wie Meteoschweiz schreibt. Im landesweiten Mittel folgen auf Platz zwei der Winter 2006/07 und auf Platz drei der Winter 2015/16.
Im Mittelland der Schweiz nahm die Zahl der Tage mit einer Schneedecke in den letzten 90 Jahren zwischen 25 und 35 Prozent ab. Dies vor allem seit Ende der 1980-er Jahre mit der kräftigen Wintererwärmung. Auch die Nullgradgrenze stieg am Alpennordhang der Schweiz in den letzten 150 Jahren bereits um etwa 600 Meter auf heute über 900 Meter Seehöhe an.
Bis 2060 kein Schnee mehr unterhalb von 1000 Meter Seehöhe?
Unterhalb von 1000 Meter Seehöhe werde deshalb die Schneebedeckung in der Schweiz ohne weiteren Klimaschutz bis 2060 im Vergleich zu heute um über 80 Prozent schwinden. In Höhenlagen über 1500 Meter betrage die Reduktion etwa 30 bis 50 Prozent. Bei Einhaltung des Paris Abkommens würden die Auswirkungen bis 2060 nur etwa halb so stark ausfallen.
Das Schweizer Klima zeichne sich durch grosse natürliche Schwankungen aus. Gewisse Änderungen seit der Industrialisierung könnten aber nur als Folge der steigenden Treibhausgasemissionen erklärt werden, schreibt Meteoschweiz.
Mit deutlichen Massnahmen zur Reduktion von klimawirksamen Treibhausgasen, wie Kohlendioxid, könnten die Erwärmung und der Rückgang des Schnees deutlich minimiert werden.