KMU-Exportstimmung fällt mit Corona auf historisches Tief

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Zürich,

Die Stimmung der exportorientierten Schweizer KMU hat sich im Zuge der Coronakrise deutlich verschlechtert. Sie ist gar auf einen historischen Tiefststand zurückgefallen, wie die am Donnerstag publizierte Umfrage von Switzerland Global Enterprise (S-GE) ergeben hat.

Die Stimmung der exportorientierten Schweizer KMU hat sich verschlechtert. (Archiv)
Die Stimmung der exportorientierten Schweizer KMU hat sich verschlechtert. (Archiv) - sda - KEYSTONE/AP/ANDY WONG

Das Wichtigste in Kürze

  • Insgesamt habe sich die Exportstimmung unter den KMU in den vergangenen Monaten stark verschlechtert, hält die S-GE in der Mitteilung fest.

Im Umfragezeitraum zwischen Anfang Mai und Anfang Juni 2020 erreichte diese einen Wert von 41 Punkten, das sind 24 Zähler weniger als bei der letzten Umfrage im Dezember.

Der Stimmungswert ist damit klar unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten zurückgefallen. Und dies sei zugleich die tiefste Messung seit der erstmaligen Durchführung der Umfrage 2010. Der Wert auf der von 0 bis 100 reichenden Skala errechnet sich aus den Exporterwartungen der KMU zum bevorstehenden Halbjahr sowie den effektiven Exporten im noch laufenden oder bereits abgeschlossenen Halbjahr.

Beinahe zwei Drittel der in der Studie befragten KMU rechnen im ersten Halbjahr 2020 mit einem Rückgang ihrer Exporte. Und im zweiten Halbjahr gehen 38 Prozent der Firmen von rückläufigen Exportvolumen aus. Immerhin erwarten da bereits 23 Prozent eine Stagnation und 39 Prozent einen Zuwachs.

Die Corona-Pandemie trifft die KMU also mit voller Wucht. In der Befragung gaben denn auch 81 Prozent der Firmen an, dass die Krise ihr Geschäft bis anhin negativ betroffen habe. Bei 31 Prozent waren sogar sehr negative Auswirkungen spürbar. Und nur ein Zehntel gab an, dass sie von der Pandemie nicht tangiert wurden.

Am meisten zu schaffen machten den Unternehmen der Nachfrageeinbruch (71%), dann die erlittenen Absatz- und Umsatzeinbussen (60%) sowie die fehlende Erwartungssicherheit betreffend Dauer der Pandemie sowie der Aufrechterhaltung der staatlichen Schutzmassnahmen, wie Grenzschliessungen und Reiserestriktionen (47%). Bei 38 Prozent der Befragten kam es zu Störungen in den Lieferketten und 19 Prozent hatten mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen.

Ein Mittel zur Linderung der Corona-Folgen ist das vom Bund angebotene Instrument der Kurzarbeit. Zum Umfragezeitpunkt hatten 58 Prozent der KMU Kurzarbeit eingeführt und ein Drittel hatte einen Covid-19-Überbrückungskredit in Anspruch genommen. Ebenfalls ein Drittel gab an, noch keine vom Bund zur Unterstützung der Wirtschaft eingeführten Angebote gebraucht zu haben.

Auch mit Blick nach vorne zeigen sich viele KMU skeptisch. Über die Hälfte gab in der Umfrage an, dass sie nicht mit einer raschen Normalisierung des eigenen Geschäftsgangs rechnet. Gut ein Drittel erwartet eine Normalisierung in den kommenden sechs bis zwölf Monaten und 24 Prozent gehen von 18 Monaten aus. Gut ein Fünftel der Firmen geht indes von einer Erholung in den nächsten drei bis sechs Monaten aus.

Die Krise schlägt schliesslich auch auf die Strategie vieler KMU durch. Über 40 Prozent der Firmen wollen nun die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells vorantreiben und knapp ein Drittel will zwecks Risikodiversifikation neue Absatzmärkte erschliessen.

Nach wie vor bleibt Deutschland (78%) für die meisten KMU der wichtigste Exportmarkt. Mit 57 beziehungsweise 55 Prozent der Nennungen folgen wiederum Frankreich und Österreich. Auf Platz vier kommen die USA mit 47 Prozent.

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