Kommission fordert rasches Handeln gegen Blauzungenkrankheit
Die rasche Ausbreitung der Blauzungenkrankheit in der Schweiz erfordert dringendes Handeln.
Angesichts der Ausbreitung der Blauzungenkrankheit in Rinder- und Schafhaltungen fordert eine Parlamentskommission rasches Handeln. Der Bundesrat soll dafür sorgen, dass nicht zugelassene Impfstoffe und Medikamente gegen die Krankheit importiert und angewendet werden können.
Die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerats (WBK-S) verabschiedete dazu einstimmig eine Motion, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten. Unter Schafen und Rindern richte das für Menschen ungefährliche Virus grossen Schaden an. In Deutschland verendeten über 70 Prozent der erkrankten Tiere.
Notsituation erfordert unkonventionelle Massnahmen
Im Nachbarland, das ebenfalls stark von der Seuche betroffen sei, könnten die Tiere aber mit einer Impfung geschützt werden. Diese führe zu milderen Verläufen der Krankheit und reduziere die Sterblichkeit. Impfstoffe gegen die Blauzungenkrankheit gebe es zwar, doch seien sie weder in der Schweiz noch in der EU zugelassen.
In Deutschland und anderen EU-Ländern dürften sie in einer Notsituation aber dennoch angewendet werden, mit einer befristeten Zulassung, schreibt die WBK-S in der Motion. Spätestens im Frühling 2025 müsse die Schweiz einen Impfstoff zur Verfügung haben.
Blauzungenkrankheit auf dem Vormarsch
In der Schweiz steigt die Zahl der von der Blauzungenkrankheit betroffenen Schaf- und Rinderbestände an. Vor gut einer Woche waren 956 Tierhaltungen betroffen, wie aus einer Liste des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hervorging. In mehr als 20 Kantonen wurde die Blauzungenkrankheit nachgewiesen.
Die Blauzungenkrankheit (Bluetongue, BT) ist eine Viruserkrankung der Wiederkäuer und Kameliden (Paarhufer). Sie wird durch stechende Insekten übertragen.