Krätze sorgt für Anrufe von Ärzten und der Zürcher Bevölkerung
Wegen der Krätze, die seit Anfang Jahr vermehrt im Kanton auftrat, haben sich im vergangenen Monat täglich Ärztinnen und Ärzte oder Institutionen bei einer von der Gesundheitsdirektion eingerichteten Hotline gemeldet. Auch die Bevölkerung hatte Fragen zur juckenden Hautkrankheit.
Rund 100 Anrufe wegen dem Thema Krätze verzeichnete das Ärztefon, die Anlaufstelle für die Bevölkerung, wie die Zürcher Gesundheitsdirektion am Mittwoch gegenüber Keystone-SDA mitteilte. Eine besondere regionale Häufung sei dabei nicht zu verzeichnen.
Viele Fragen der Ärzte hätten über die neue Hotline geklärt werden können. Rund 200 Ärztinnen und Ärzte hätten zudem an einer Fortbildung zum Thema Krätze teilgenommen.
Anfang Jahr war es zu einer Häufung von Krätze-Fällen in Kindertagesstätten in Winterthur und Zürich gekommen. Mitte Juni ergriff die Gesundheitsdirektion deshalb Massnahmen.
Sprechstunden und Hotline als Reaktion
Sie lancierte Sprechstunden im Kinderspital und im Kantonsspital Winterthur und startete eine Hotline. «Aus unserer Sicht haben die Massnahmen der Gesundheitsdirektion des Kanton Zürich ihr Ziel erreicht», sagt Sprecherin Isabelle van Beek zu Nau.ch.
Das Fachpersonal sei in einer Fortbildung geschult und die Bevölkerung sensibilisiert worden, dass sie sich an das Zürcher Ärztefon wenden können.
«Die Sprechstunden sind für schwere Fälle oder auch Fälle ohne bisherigen Therapieerfolg vorgesehen. Eine Zuweisung von Härtefällen in die Sprechstunde war dank der obigen Massnahmen nur in wenigen Fällen nötig.»
Krätzemilben legen Eier in der Haut
Krätzmilben sind Spinnentiere, die feine, tunnelförmige Gänge in die Hornschicht der Haut graben und dort ihre Eier ablegen. Übertragen werden sie vor allem durch Hautkontakt von Mensch zu Mensch, aber auch eine Übertragung durch Wäsche, Kleidung und Decken ist möglich.
Krätze tritt vorwiegend in Kindertagesstätten und Schulen auf, aber auch in Asylzentren und Gefängnissen kommt es zu Ausbrüchen.
Beim Thema Krätzmilben befindet sich die Schweiz und damit auch der Kanton Zürich im Blindflug. Anders als etwa in Deutschland gibt es in der Schweiz keine Meldepflicht für die juckende Hautkrankheit.
Statistisch erfasst wird ein solcher Milbenbefall deshalb nicht.