Kunst und Klima: Art Basel denkt über Nachhaltigkeit nach
Das Wichtigste in Kürze
- Vom 13.-16. Juni findet die Art Basel statt, die Weltmesse des weltweiten Kunstmarktes.
- An mehreren Veranstaltungen wird Klimawandel und Nachhaltigkeit thematisiert.
- Viele Besucher reisen jedoch per Privatjet an.
Nun steigt sie wieder: Die «Olympiade der Kunstwelt», wie einst «The Daily Telegraph» titelte. Die Art Basel gastiert vom 13. bis 16. Juni erneut am Rheinknie.
Und wie jedes Jahr werden an der renommierten Kunstmesse einige internationale Promis erwartet. Stars etwa wie Leonardo DiCaprio oder Brad Pitt besuchten mehrmals die Ausstellung.
Was auffällt: Auch an der Art Basel wird das Klima zum Thema. An mehreren Veranstaltungen wird der Zusammenhang zwischen Kunst und Klima gesucht.
Kunstszene diskutiert über Natur und CO2-Fussabdruck
Der Artwork Talk vom Donnerstag etwa stand im Zeichen des Wetters: «Let's Talk About the Weather». Inhalt: Immer mehr Künstler und Institutionen nutzen ihre Plattform, um Umweltprobleme zu thematisieren.
Meeresverschmutzung, Klimawandel oder das Schmelzen der Polarkappen. Das Forum geht der Frage nach, ist das nur ein Trend? Oder «ist es möglich, dass sich Künstler und ihre Kunstwerke positiv auf unser Verhältnis zur Natur auswirken?»
Eine weitere Veranstaltung, «The Carbon Footprint of Contemporary Art», befasste sich mit der Nachhaltigkeit der Kunstwelt selbst. Die Kunstbewohner seien Woche für Woche rund um den Globus unterwegs.
«Aber was sind die Umweltauswirkungen all dieser kontinuierlichen Bewegungen?» So die Frage des Talks am vergangenen Mittwoch. Treffen die Institutionen Vorkehrungen, um ihren CO2-Fussabdruck zu reduzieren?
Ein Blick auf den Flughafen Zürich lässt an diesem Umweltdenken Zweifel aufkommen.
Wie Nachhaltig ist die Art Basel?
Nicht nur Promi-Gäste, auch weniger Bekannte, die sich die Art Basel-Kunst leisten können, fliegen aus aller Welt in die Kulturstadt. Für gewöhnlich mit dem eigenen Privatjet. Und zwar in solchem Ausmasse, dass die Flughäfen an ihre Kapazitätsgrenzen geraten.
Für den Flughafen Zürich ist nebst dem Weltwirtschaftsforum WEF in Davos die Art Basel eine regelrechte Herausforderung. «Happy art buying», kommentiert die Mediensprecherin des Flughafens Zürich auf Twitter.
Bizarr scheint etwa auch die Ausstellung des Schweizer Künstlers Enzo Enea. Der Gartenarchitekt will mit seiner Ausstellung auf das Problem der Verdichtung von städtischen Böden aufmerksam machen.
Acht riesige kalabrische Olivenbäume hat er dafür mit Sattelschleppern von Rom nach Basel karren lassen. Der älteste dieser tonnenschweren Bäume ist ungefähr 650 Jahre alt, der jüngste stammt etwa aus dem Jahr 1850.
«Wohlstandsverwahrloster Zynismus übelster Sorte», kritisiert ein Twitter-User.
Auch der «NZZ Feuilleton» stellte die Nachhaltigkeit der Art Basel in Frage. Messeleiter Marc Spiegler verwies auf die wieder verwendbaren Materialien für die Standarchitektur der Messe. Aber auch darauf, dass ihr Catering keinen Plastik verwende.