Läderach vermehrt Opfer von «Vandalenakten»
Chocolatier Läderach steht in Kritik, weil der Chef als frauen- und schwulenfeindlich gilt. Darunter leiden vermehrt auch die Mitarbeiter in den Filialen.
Das Wichtigste in Kürze
- Läderach wird wegen Homophobie-Vorwürfen von einigen Kreisen boykottiert.
- Wie Firmenchef Johannes Läderach sagt, kam es in sieben Filialen zu «Vandalenakten».
- Er sei aber weder schwulen- noch frauenfeindlich. Niemand bei Läderach sei homophob.
Vor ein paar Monaten wurde nach einem «Marsch fürs Läbe» in Zürich zum Boykott gegen Chocolatier Läderach aufgerufen.
Seither kam es mehrfach zu Störaktionen, wie Firmenchef Johannes Läderach im Interview mit der «NZZ am Sonntag» sagt: «Es kam in sieben Läderach-Filialen zu Vandalenakten.»
Dass seine Meinung Widerstand provoziere, sei für ihn okay. «Dass Mitarbeiter in Angst leben müssen, ist aber nicht in Ordnung.»
«Niemand bei Läderach homophob»
Der 33-Jährige ist evangelikaler Christ und setzt sich gegen Abtreibungen ein. Gegen die Vorwürfe, er sei schwulen- und frauenfeindlich, wehrt er sich aber: «Niemand bei Läderach ist homophob, weder im Management noch in der Belegschaft. Für uns arbeiten auch Homosexuelle, wir fragen nicht danach.»
Der Läderach-Chef lief beim «Marsch fürs Läbe» nicht nur mit, sondern organisierte ihn auch mit. Dazu meint er: «Weil ich mich einsetze für das ungeborene Leben, wird mir Frauenfeindlichkeit vorgeworfen. Ich bin ich doch kein Frauenverachter, 60 Prozent unserer Kaderleute sind Frauen!»
«Darf eine andere Meinung haben»
Johannes Läderach verteidigt auch das Recht auf Meinungsfreiheit. Er dürfe eine andere Meinung haben zur gleichgeschlechtlichen Ehe oder zur Frage, wann das Leben beginnt. «Aber das heisst nicht, dass ich etwas gegen Homosexuelle habe.»
Zudem trenne er Unternehmen und Privatleben: «Ich habe nie meinen Namen genutzt, um Wirkung zu erzielen.» Das Glarner Unternehmen führt er nun seit März 2018 als Vertreter der dritten Generation.