Laut Umfrage bleiben die Strompreise 2019 im Schnitt konstant
Das Wichtigste in Kürze
- Die Strompreise bleiben 2019 im Schnitt konstant gleich.
- Einzig die Abgaben werden weiterhin steigen.
Für das Jahr 2019 rechnet der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) gesamtschweizerisch mit sich seitwärts bewegenden Strompreisen in der Grundversorgung. Dieser Entwicklung gegenüber stehen weiterhin steigende Abgaben. Dies zeigt eine Umfrage bei rund 30 der grösseren Verbandsmitglieder.
Bis 31. August 2018 sind die Verteilnetzbetreiber verpflichtet, ihre Strompreise für die Kunden in der Grundversorgung für das Jahr 2019 zu veröffentlichen. Bei 31 grösseren Mitgliedern – die zusammen rund 50 Prozent des in der Schweiz verbrauchten Stroms liefern – hat der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) in den letzten Wochen eine Umfrage zu den Strompreisen 2019 durchgeführt.
Die Stichprobe zeigt: Im gesamtschweizerischen Mittel bleiben die Preise für einen durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt in der Grundversorgung konstant. Die Aussage lässt sich jedoch nicht beliebig auf alle Haushalte übertragen. Für einige Kundinnen und Kunden werden die Strompreise 2019 steigen. Denn die Preisentwicklung bei den einzelnen Unternehmen hängt stark von individuellen Merkmalen ab. Die Höhe des Anteils an Eigenproduktion, die Beschaffungsstrategie, nötige Ersatzinvestitionen in die Netzinfrastruktur oder regional unterschiedliche Abgaben gehören dazu.
Generell lässt sich sagen: Die Grosshandelspreise haben in den letzten Jahren ein historisches Tief durchschritten. Jetzt sind sie wieder leicht gestiegen. Während sich für die Endkunden die Strompreiskomponenten «Netz» und «Energie» in der Schweiz preislich seitwärts entwickeln, steigen jedoch die politisch festgelegten Abgaben stetig.
Der Strompreis: Drei Komponenten machen ihn aus
Netz: Die Preise fürs Netz sinken 2019 im gesamtschweizerischen Durchschnitt. Als wesentlicher Faktor wirken die Tarife für die Nutzung des Übertragungsnetzes, die im Vergleich zu 2018 um 21 Prozent tiefer liegen. Zudem sinkt der allgemeine Systemdienstleistungstarif um 25 Prozent. Konkret wirken tiefere Preise für den Regelleistungsvorhalt sowie der Abbau einer bestehenden Überdeckung kostensenkend.
Energie: Die Entwicklung der Energiepreise hängt von der Beschaffungsstrategie der einzelnen Energieversorgungsunternehmen (EVU) ab. Bei den meisten Kunden beinhaltet der Strommix einen bedeutenden Anteil an einheimischer, erneuerbarer Wasserkraft. Die internationalen Strompreise lagen während einer langen Phase unter den Gestehungskosten für inländische Stromproduktion. Gesamthaft sind fürs Jahr 2019 im schweizerischen Durchschnitt steigende Preise für die Strompreiskomponente Energie zu verzeichnen.
Abgaben: Die Höhe des Netzzuschlags für die kostendeckende Einspeisevergütung zur Förderung der Stromproduktion aus erneuerbarer Energie (KEV) beträgt 2,3 Rp./kWh. Diese Abgaben sind mit dem Inkrafttreten des neuen Energiegesetztes Anfang 2018 (Energiestrategie 2050) auf die im Gesetz maximal vorgesehene Höhe gestiegen. Weiter belastet der unverändert hohe Wasserzins die einheimische Wasserkraftproduktion stark (fast ein Viertel der durchschnittlichen Gestehungskosten der Wasserkraft).
Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE)
Der VSE ist der Branchendachverband der schweizerischen Stromwirtschaft. Seine Mitglieder produzieren, übertragen, verteilen oder handeln mit Elektrizität. Der VSE tritt für eine sichere, wettbewerbsfähige und nachhaltige Stromversorgung in der Schweiz ein. Der VSE beschäftigt rund 40 Mitarbeitende und vertritt über 400 Branchenmitglieder und Assoziierte Mitglieder mit insgesamt rund 22'000 Mitarbeitenden, die über 90% der Schweizer Stromversorgung gewährleisten.