Leerstand bei Büros nimmt durch Coronakrise zu
Der Büromarkt erlebt harte Zeiten. Wegen der Coronakrise, aber auch wegen der verminderten Bautätigkeit, wird es bis Ende 2021 deutlich mehr Leerstände geben.
Das Wichtigste in Kürze
- Bis Ende 2021 wird es deutlich mehr leere Büroflächen geben.
- Die Coronakrise hat die Branche gehörig durchgeschüttelt.
- Man nimmt jedoch an, dass dies nur ein vorübergehender Effekt ist.
Bis Ende 2021 wird in der Schweiz der Leerstand bei den Büroflächen deutlich steigen. Dafür verantwortlich ist die Coronakrise, aber auch die unverminderte Bautätigkeit. Gemäss den Berechnungen des Immobilienmaklers CBRE: Bis zum Ende des kommenden Jahres dürfte sich der Leerstand im Büromarkt um rund 1,5 Prozent auf 680'000 Quadratmeter erhöhen.
Das dürfte sich gemäss der am Mittwoch veröffentlichten Studie vor allem in der Agglomeration zeigen. Während der Büromarkt in der Innenstadt nach wie vor trocken sei.
Denn die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise markieren für viele Firmen den Zeitpunkt, sich kleinere Räumlichkeiten zu suchen. Viele Unternehmen benötigten nach Ausbruch der Krise weniger Bürofläche, die Nachfrage wachse daher künftig weniger stark als früher. Das Angebot an neuen Büroräumlichkeiten wachse nun schneller als die Nachfrage.
Langfristiges Wachstum
Das dürfte jedoch - zieht die Wirtschaft wie angenommen wieder an - nur ein vorübergehender Effekt sein, denkt CBRE. Der Bedarf an Büroflächen werde in der langen Frist wieder stärker wachsen. Auch wenn viele Unternehmen nun auf Home Office und Desk Sharing setzten.
Denn in vielen Unternehmen sei aus betrieblichen oder persönlichen Gründen kein Home Office möglich. Und der anhaltende Trend zur Dienstleistungsgesellschaft sowie neue Arbeitsplatzkonzepte mit Treffpunktfunktion würden die Nachfrage nach Büroflächen wieder ankurbeln.
Nachfrage nach Büroflächen sank während Lockdown
Während des «Lockdown» wurde die Branche jedoch kräftig durcheinandergeschüttelt. Im April und Mai war die Nachfrage nach Büroflächen zeitweise so tief wie sonst nur um die Weihnachtszeit. Dadurch sei dem Markt eine sogenannte «Zusatzvermietung» von 35'000 Quadratmetern entgangen.
Das bedeutet, dass die gemieteten Büroflächen in der Schweiz in dieser Zeit gesamthaft um 35'000 Quadratmeter zugenommen hätten. Wenn Corona nicht stattgefunden hätte. Dabei geht es jedoch nur um zusätzliche Mietflächen. Zieht ein Unternehmen einfach von A nach B und mietet gleich viele Quadratmeter, fliesst es nicht in diese Rechnung ein.