Lehrer boykottieren Räbeliechtli-Umzug in Schaffhausen
Der Knatsch um den Räbeliechtli-Umzug sorgt für Diskussionen. Auf den Strassen ist man sich uneinig, ob der Boykott der Kindergärtnerinnen und Kindergärtner der Stadt Schaffhausen der richtige Weg ist. Und auch der Erziehungsdirektor vom Kanton Schaffhausen nimmt gegenüber Nau Stellung.
Das Wichtigste in Kürze
- Der traditionelle Räbeliechtli-Umzug findet dieses Jahr in Schaffhausen nicht statt.
- Lehrpersonen werden in der Stadt seit Jahren nicht für ihre Zusatzarbeit entschädigt.
- Der kantonale Erziehungsdirektor kritisiert die Protestaktion.
- Der Räbenliechtli-Streit sorgt auch auf den Strassen für Diskussionen.
Kein Räbenliechtli-Umzug dieses Jahr in der Stadt Schaffhausen. Unvorstellbar für die Einen - nachvollziehbar für die Anderen. Fakt ist: Das die Kindergarten-Lehrpersonen den Räbenliechtli-Umzug absagen, wirft emotionale Wellen in der Stadt Schaffhausen.
Bisher hatten die Kindergärtnerinnen und Kindergärtner der Stadt Schaffhausen für die Vorbereitung des Räbeliechtli-Umzugs zwei Abende unbezahlt gearbeitet. Damit ist nun Schluss. Mit der Absage des Räbeliechtli-Umzugs wollen die Lehrkräfte laut den «Schaffhauser Nachrichten» ein Zeichen setzen und forderen eine Entlastungslektion.
«Die Kindergartenlehrpersonen erbringen immer umfangreichere Leistungen ohne Einschränkung. Sie sind nicht mehr bereit, sich mit schönen Worten vertrösten zu lassen», schreibt Lehrerverbandspräsidentin Cordula Schneckenburger in einem Schreiben an die Eltern der Kinder.
Nau hat mit dem Vater eines Kindergärtlers gesprochen. Der Mann will anonym bleiben, weil seine Kinder beide noch zur Schule gehen. Er habe Verständnis für die Lehrer: «Ich kann die Forderung absolut nachvollziehen. Ich finde nur, die Lehrer haben absolut nicht den richtigen Weg gewählt.» Seiner Meinung nach würden die Lehrer «Kinder für ihre politischen Forderungen missbrauchen.»
Der Boykott ist auch bei der Politik angekommen: Kritik gibt es von Seiten des kantonalen Erziehungsdirektor Christian Amsler. Er zeige zwar Verständnis für die Forderung der Lehrpersonen, jedoch sei es unangebracht, dass Kinder darunter leiden müssen. Der «Chef» nimmt gegenüber Nau Stellung zum Räbenliechtli-Knatsch.