Anschlag

Lehrkräfte stossen wegen Corona-Ausfällen an Grenzen

Nick Mäder
Nick Mäder

Bern,

Das Lehrerpersonal ist wegen der Corona-Pandemie derzeit stark gefordert. Durch Ausfälle und die sich ständig ändernden Vorgaben stossen sie an ihre Grenzen.

Lehrer Corona
Das Lehrerpersonal stösst derzeit vielerorts an seine Grenzen (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Schulleitungen und Lehrpersonen sind wegen der Corona-Pandemie derzeit stark gefordert.
  • Die vielen Personalausfälle verlangen den Lehrkräften ein hohes Mass an Flexibilität ab.
  • Trotzdem soll der Präsenzunterricht zwingend weitergeführt werden.

Kranke Schulkinder und Arbeitskollegen, kaum Stellvertretungen oder gar ganze Klassen in Quarantäne: Die Corona-Pandemie verlangt den Lehrern vieles ab.

Einige von ihnen müssen wegen krankheitsbedingten Ausfällen kurzfristig ihr Pensum erhöhen. Andere sind aufgrund einer Quarantäne-Situation gezwungen, von einem Tag auf den anderen in den Fernunterricht zu wechseln.

Lehrer Corona
Wegen der vielen Corona-Ausfälle sind die Lehrer in der Schweiz derzeit stark gefordert. - Keystone

Das hohe Mass an Flexibilität bleibt nicht ohne Folgen: Die Lehrer stossen vielerorts an ihre Grenzen.

Berner Schulleiter: «Der Winter ist noch lang»

Im Berner Schulkreis Länggasse-Felsenau versucht man die kurzfristigen Stellvertretungen möglichst intern abzudecken. Von den 170 Lehrpersonen habe es bisher nur vereinzelt positiv getestete gegeben, heisst es bei der Schulleitung auf Anfrage.

Trotzdem waren die Schulen in den beiden Berner Quartieren bereits auf externe Unterstützung angewiesen. «Nebst PH-Studenten stehen wir auch in Kontakt mit anderen Personen, die regelmässig als Stellvertretungen eingesetzt werden», sagt Schulleiter Peter Kämpfen.

Schulhaus Länggasse
Das Schulhaus Länggasse in Bern. - Keystone

In den letzten Wochen habe sich die Situation nochmals zugespitzt, ehe sie sich nun etwas stabilisiere. Die sinkenden Fallzahlen scheinen sich also auch in den Schulen bemerkbar zu machen. Noch kann aber nicht von einer Beruhigung der Lage gesprochen werden.

Kämpfen erläutert: «Wir hoffen, dass sich der Stabilisierungstrend fortsetzt, sonst könnte es schwierig werden. Der Winter ist noch lang, es zeigen sich erste Ermüdungserscheinungen. Aktuell sind wir jedoch zuversichtlich, dass wir durchhalten», so der Berner Schulleiter.

Verbot von Präsenzunterricht soll verhindert werden

Durchhalten, um weiter in den Schulen unterrichten zu können. Ein erneuter Fernunterricht soll nämlich um jeden Preis verhindert werden.

Das betont die oberste Lehrerin der Schweiz, Dagmar Rösler, auf Anfrage von Nau.ch: «Trotz aller Schwierigkeiten will man auf keinen Fall, dass wieder ein Verbot von Präsenzunterricht ausgesprochen werden muss.»

lehrerverband
Dagmar Rösler, Päsidentin des Lehrerinnen- und Lehrerverbands Schweiz (LCH). - Keystone

Im Moment würden die Lehrkräfte trotz der vielen Ausfälle alles tun, um den Unterricht lückenlos abhalten zu können. Die Situation sei sowohl für die Lehrpersonen als auch für die Schulleitungen sehr herausfordernd.

Trotzdem sollen die Schulen offen bleiben und Präsenzunterricht bieten. Dieser sei in vielerlei Belangen sehr wertvoll und nicht ebenbürtig zu ersetzen, meint auch Schulleiter Kämpfen. «Den Lehrpersonen gebührt Dank und Anerkennung, dass sie mit dem erforderlichen Mehraufwand, Flexibilität und Pragmatismus den Präsenzunterricht sicherstellen.»

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