Liberales Institut ehrt argentinischen Präsidenten in Kloten ZH

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Kloten,

Der argentinische Präsident Javier Milei erhält den Röpke-Preis, während in Zürich gegen Faschismus und Kapitalismus protestiert wird.

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Javier Milei, der Präsident von Argentinien. (Archivbild) - keystone

Auf dem Rückweg vom WEF in Davos hat Argentiniens ultraliberaler Präsident Javier Milei am Freitag in Kloten ZH den Röpke-Preis für Zivilgesellschaft des Liberalen Instituts entgegengenommen. Gleichzeitig protestierten in der Stadt Zürich gut 200 Personen gegen Faschismus und Kapitalismus.

Die Preisverleihung, an der der argentinische Präsident auch eine Rede hielt, fand im Konferenzzentrum in Kloten unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Veranstaltung war laut dem Liberalen Institut, welches Mileis Ideologie teilt, mit rund 600 Personen ausverkauft. Anwesend waren unter anderen die deutsche AfD-Chefin Alice Weidel und alt SVP-Bundesrat Ueli Maurer.

Milei: Ein Vorreiter liberaler Reform

Milei erhielt den Röpke-Preis für Zivilgesellschaft 2025 für seine «internationale Vorreiterrolle bei der Bekämpfung des ausufernden Staats» anlässlich der traditionellen Freiheitsfeier des Liberalen Instituts, wie dieses mitteilte. Es gebe weltweit zurzeit wohl keinen anderen Politiker, der liberale Reformen derart konsequent und beherzt vorantreibe, schrieb das Liberale Institut.

Der selbst ernannte Anarcho-Kapitalist Milei sieht den Staat als grundsätzliches Übel an und strebt eine drastische Reduzierung des Staats und der staatlichen Eingriffe in die Wirtschaft an. Der Röpke-Preis für Zivilgesellschaft soll laut dem Liberalen Institut mit Sitz in Zürich eine Leistung und Haltung anerkennen, die mit dem Anliegen des Ökonomen Wilhelm Röpke und des Instituts in Verbindung stehen.

Gegenproteste: «Kapitalismus geht Hand in Hand mit Faschismus»

Der Preis wird in der Regel jährlich an der Freiheitsfeier vergeben. Erstmals wurde er 2010 verliehen. Zur gleichen Zeit wie Milei in Kloten die Auszeichnung entgegennahm, riefen linke Parteien und Organisationen in Zürich zu einer bewilligten Demonstration auf unter dem Motto «Kapital und Faschismus gehen Hand in Hand – unsere Antwort: Widerstand».

Gut 200 Personen waren vor Ort, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Die Demonstranten zogen vom Helvetiaplatz zur Bahnhofstrasse und zurück. Milei sei eine Gefahr – gerade für Menschen, die heute schon ausgebeutet werden, schrieben die Juso dazu in einer Medienmitteilung.

Seine ultra-neoliberal-kapitalistische Politik stürze in Argentinien immer mehr Menschen in Armut und Prekariat. Die Demonstrierenden wollten ihren «Widerstand gegen den Faschismus und den neoliberalen Kapitalismus» auf die Strasse bringen.

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