Gericht

Konzertabbruch: Brasserie-Vertreter sagt vor Gericht sorry!

Keystone-SDA
Keystone-SDA, Simon Ulrich

Bern,

Die Junge SVP erwirkte eine Strafe gegen das Lokal wegen «Rassismus gegen Weisse». Doch die Brasserie Lorraine kämpft nun vor Gericht dagegen.

Weltwoche Sommerfest Lauwarm
Das Konzert der Band «Lauwarm» (hier am Sommerfest der «Weltwoche» in Zürich) in der Brasserie Lorraine wurde abgebrochen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Brasserie Lorraine wurde 2022 ein Konzert abgebrochen.
  • Gäste empfanden Kleidung und Frisuren der weissen Bandmitglieder als kulturelle Aneignung.
  • Die Junge SVP zeigte das Lokal an und erwirkte eine Busse von 3000 Franken.
  • Wegen einer Einsprache wird der Fall nun vor Gericht verhandelt.

Ein linksalternatives Szenelokal kämpft seit heute Montag in Bern gegen eine Busse wegen Rassendiskriminierung. Angezeigt wurde die Brasserie Lorraine von der Jungen SVP.

Kennst du dich beim Thema kulturelle Aneignung aus?

Hintergrund ist ein Vorfall im Juli 2022. Ein Konzert der Berner Reggae-Band Lauwarm wurde abgebrochen, weil einige Gäste die afrikanische Kleidung und die Dreadlocks von weissen Bandmitgliedern als kulturelle Aneignung empfunden hatten.

Busse von 3000 Franken

Die Junge SVP sah im Konzertabbruch einen Fall von «Rassismus gegen Weisse» und erwirkte einen Strafbefehl der Berner Staatsanwaltschaft.

Die Brasserie Lorraine wurde mit einer Busse von 3000 Franken bestraft. Das Lokal erhob Einsprache, weshalb der Fall nun öffentlich verhandelt wird.

Befragte verweigern die Aussage

Doch vor Gericht herrscht am Montag das grosse Schweigen. Alle befragten Personen aus dem Umfeld der Genossenschaftsbeiz verweigerten die Aussage.

Der Sänger der Band sagte derweil, er halte den Prozess für unnötig. Den Entscheid über den Konzertabbruch habe die Band den Veranstaltern überlassen.

Der Fall, der international für Schlagzeilen sorgte, habe «positive und negative Sachen ausgelöst».

Drohungen für Brasserie-Vertreter

In seinem Schlusswort entschuldigte sich der Brasserie-Vertreter laut «Berner Zeitung» im Namen des Kollektivs. Man habe keine Absicht gehabt, mit dem Konzertabbruch so viele Leute hässig zu machen.

Er habe Drohungen erhalten und die Geschichte benötige Aufarbeitung. Dieser Prozess sei aber nicht nicht der richtige Ort dafür.

Das Regionalgericht in Bern will sein Urteil am kommenden Montag verkünden.

Kommentare

User #2137 (nicht angemeldet)

Nur zum nachdenken... der Prozess wäre nicht nötig gewesen, wenn die Helden vom Lokal keine Einsprache erhoben hätten. Dann machen sie einen auf schweigende Lämmer vor Gericht. Gegen Dummheit kämpfen selbst die Götter vergebens. Danke für nüüt.

User #6550 (nicht angemeldet)

Die Brasserie und Reith alle mit den dringend benötigten Wohnungen überbauen und gut ists

Weiterlesen

tt
649 Interaktionen
Ein-Stern-Bewertungen
Junge SVP Woke
211 Interaktionen
Konzertabbruch
Brasserie Lorraine
38 Interaktionen
«Rassismus»
Betreutes Wohnen
4 Interaktionen
Vorsorgen

MEHR GERICHT

hamas gaza
7 Interaktionen
Gericht
FC Bundestag
1 Interaktionen
Urteil
Kleinflugzeug
Vor Gericht

MEHR AUS STADT BERN

Kapo Bern
2 Interaktionen
Bern
trauriges mädchen an baum gelehnt
Stress oder Angst?
Albert Rösti Pro Natura
32 Interaktionen
Pro-Natura-Bilanz