Locarno ruft zum 100-Jahre-Jubiläum Friedenspreis ins Leben

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Zum Jubiläum der «Konferenz von Locarno» hat die Stadt einen Friedenspreis ins Leben gerufen.

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PalaCinema in Locarno. (Archivbild) - keystone

Zum 100-Jahre-Jubiläum der «Konferenz von Locarno» hat die Stadt Locarno in Zusammenarbeit mit dem Filmfestival einen Friedenspreis ins Leben gerufen. Dieser wird erstmals im August überreicht. Anfang Oktober findet zudem ein offizieller Gedenktag statt.

«Wir alle haben Frieden nötig», sagte Stadtpräsident Nicola Pini zur Eröffnung einer Medienkonferenz am Donnerstag in Locarno. Deshalb liege es auf der Hand, im Rahmen des 100-Jahre-Jubiläums der Konferenz von Locarno von 1925 über Frieden nachzudenken und über Frieden zu sprechen – jedoch mit einem Blick in Richtung Zukunft, erklärte Pini.

Der Premio «Locarno Città della Pace» soll alle zwei Jahre jeweils am traditionellen «Tag der Diplomatie» des Filmfestivals übergeben werden. Wer den ersten Premio erhalten soll, stehe indes noch nicht fest, sagte Nicola Pini auf Anfrage.

Festlichkeiten und Ausstellungen geplant

Am 4. Oktober findet dann der offizielle Gedenktag in Anwesenheit von Vertretern aus Politik und Diplomatie im Palacinema in Locarno statt. Daneben sind historische Ausstellungen, multimediale Installationen, internationale Konferenzen, Konzerte und Theaterspektakel geplant, wie die Verantwortlichen festhielten.

Ziel der Konferenz von Locarno vom 5. bis 16. Oktober 1925 war es, ein Abkommen zur Stabilisierung des Friedens in Europa zu schliessen. Sie endete am 16. Oktober 1925 mit der Anerkennung der im Versailler Vertrag festgelegten Grenzen zwischen Frankreich und Deutschland.

Deutschland wurde in der Folge in den Völkerbund aufgenommen und in Europa begann eine Zeit der Entspannung. In den Jahren nach der Konferenz war in Europa immer wieder vom «Spirit von Locarno» die Rede.

Erinnerungen an historische Momente

Als die Diplomaten nach Abschluss der Verträge vor 100 Jahren den Palazzo del Pretorio in Locarnos Zentrum verliessen, habe sie eine «Traube von Menschen» umgeben und ihnen applaudiert, erzählte Stadtarchivar Rodolfo Huber vor den Medien. «Es war auch ein Applaus der Erleichterung».

Eine solche «Intimität» während einer internationalen Konferenz kenne er nur von Locarno, hielt Huber fest. Auch aus diesem Grund wolle man alle mitnehmen auf die Reise geplanten Feierlichkeiten – Einwohner, Künstler, Gruppierungen und Verbände.

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