Lohnunterschiede in der Kultur gleich wie in anderen Branchen

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Neuchâtel,

Eine aktuelle Statistik belegt, dass Kulturschaffende in der Schweiz erheblichen Lohnunterschieden ausgesetzt sind.

Lohn
Für Lohnunterschiede sorgen auch der Pass und die Herkunft. (Symbolbild) - Keystone

Kulturschaffende sind mit grossen Lohnunterschieden konfrontiert. Und sie arbeiten unter besonderen Bedingungen. Das ergibt die Statistik der Kulturwirtschaft.

Das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichte darin am Montag erstmals Daten zu den Löhnen. Kulturschaffende verdienten in der Schweiz 2023 im Median 69'600 Franken. In der Gesamtwirtschaft liegt dieser Wert bei 72'000 Franken.

Wobei Median meint, dass dieser Wert genau in der Mitte liegt, die eine Hälfte verdient weniger, die andere mehr. Hinzu kommt, dass der Lohnunterschied zwischen den Geschlechtern ausgeprägt ist.

Hier macht die Kultur im Vergleich mit der Gesamtwirtschaft keine Ausnahme. Frauen verdienten 56'700 Franken, Männer 85'000 Franken.

Wie in anderen Branchen auch, liege der Unterschied daran, dass Frauen deutlich öfter Teilzeit arbeiten als Männer, schrieb das BFS. Und: Auch in der Kultur sind es eher die Männer, die in Leitungsfunktionen das Sagen haben.

Herkunft beeinflusst Einkommen

Für Lohnunterschiede sorgen auch der Pass und die Herkunft. Kulturschaffende mit Schweizer Pass verdienten 2023 in Vollzeit 92'400 Franken; ausländische Kulturschaffende kamen auf 84'000 Franken. Weniger auf dem Lohnkonto haben auch Kulturschaffende mit Migrationshintergrund (86'000 Franken) im Vergleich zu solchen ohne (92'700 Franken).

Bemerkenswert ist zudem, dass Menschen mit einem Kulturberuf im Kultursektor (90'000 Franken) mehr verdienen, als Personen, die in nicht-kulturellen Berufen im Kultursektor arbeiten (86'500 Franken). Ein Beispiel hierfür wäre die Musikerin in einem Orchester im Vergleich zum Buchhalter an einem Theater.

Darüber hinaus arbeiten Kulturschaffende in der Schweiz unter Bedingungen, die das BFS im Vergleich zur Gesamtwirtschaft als atypisch bezeichnet: 50 Prozent arbeiten Teilzeit, 14 Prozent sind mehrfach beschäftigt, und 27 Prozent sind selbstständig. Diese drei Werte liegen bedeutend höher als in der Gesamtwirtschaft.

Im Jahr 2023 arbeiteten 5,6 Prozent aller Beschäftigten in der Kultur. Darunter fallen für das BFS Bereiche, in denen «Kreativität» eine zentrale Rolle spielt, etwa Architektur, Videospiele oder Werbung.

Kommentare

User #5665 (nicht angemeldet)

Als Videospiel Unternehmen aber auch für Kunst, Film und Musik gibt es in der Schweiz ohne hohe Subventionen keine Überlebensmöglichkeit. Die Lebenskosten sind hier so enorm, dass man mit der Konkurrenz im Ausland nicht mithalten kann und kommt mir nicht mit Giants, denn die haben ihre Produktion schon lange nach Tschechien verlegt.

User #3141 (nicht angemeldet)

Habt ihr per Zufall die Zahlen vom 16.10.2027 schon? AK.

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