Lohnverhandlungen zwischen Insel-Gruppe und Verbänden gescheitert
Die Berner Personalverbände erklären Lohnverhandlungen mit der Insel-Gruppe für gescheitert.
Drei Berner Personalverbände haben am Mittwoch die Lohnverhandlungen mit der Insel-Gruppe für gescheitert erklärt. Die Gruppe zeigte ein gewisses Verständnis für die Kritik der Verbände.
Die Insel-Gruppe habe trotz «enormer finanzieller Schwierigkeiten» in den vergangenen Jahren grosse Investitionen getätigt, etwa im Bereich Umbau und Digitalisierung. Die Folgen würden nun von den Mitarbeitenden ausgebadet, schrieben die Verbände in einer gemeinsamen Mitteilung.
Bei den drei Verbänden handelte es sich um den Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO Bern), den Schweizerischen Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD Bern) und den Schweizer Berufsverband für Pflegefachpersonal (SBK Bern).
Sie wollen trotz der gescheiterten Verhandlungen auf einen Gang vor die Paritätische Kommission (Pariko) verzichten. «Dies, um die bereits angespannte Situation nicht noch weiter zu verschärfen», schrieben sie.
Insel-Gruppenpräsident äussert sich zur Lage
Er verstehe, dass die Verbände nicht zufrieden seien, sagte Bernhard Pulver, der Verwaltungsratspräsident der Insel-Gruppe, auf Anfrage. Teil der im letzten Sommer eingeleiteten Sanierungsmassnahmen der Gruppe sei nun mal, dass es 2025 nicht höhere Löhne gebe. «Es gibt für uns keinen anderen Weg.» Ansonsten müsste die Gruppe noch mehr Stellen abbauen, so Pulver.
«Wir hoffen sehr, nächstes Jahr die Löhne erhöhen zu können», stellte Pulver in Aussicht. Hierfür müsse die Gruppe wieder schwarze Zahlen schreiben. «Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir sind optimistisch.»
In diesem Jahr angepasst wird wie zu einem früheren Zeitpunkt vereinbart, die Schichtzulage um einen Franken pro Stunde. Diese Erhöhung entspricht gemäss Pulver 0,3 Prozent der Gesamtlohnsumme.
Gescheiterte Verhandlungen mit weiteren Institutionen
Ebenfalls gescheitert sind die Lohnverhandlungen mit den Universitären Psychiatrischen Diensten (UPD) und dem Psychiatriezentrum Münsingen (PZM). Hier hätten sie den Gang vor die Pariko eingeleitet, so die Verbände.
Mit den Regionalspitälern Spital STS AG, Spitäler fmi AG, Spital Emmental, SRO AG, Réseau de l’Arc und Spitalzentrum Biel haben die Verbände hingegen Lohnanstiege von 1,1 bis 1,42 Prozent ausgehandelt.