Luftraum Chaos bei Indien und Pakistan nach Kampfflugzeug-Abschuss
Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen Indien und Pakistan ist erneut ein Konflikt entbrannt.
- Dabei sollen im Kaschmirgebiet Kampfjets abgeschossen worden sein.
- Der Luftraum wurde geschlossen, die Swiss und andere Gesellschaften müssen ausweichen.
Vor Dienstag berichten pakistanische Quellen, dass zwei indische Kampfjets abgeschossen wurden. Einer der Piloten konnte den Notsitz auslösen, wurde daraufhin jedoch von pakistanischen Soldaten gefangen genommen. Am Freitag soll der Pilot freigelassen werden.
Der Abschuss führte zu einer Schliessung des nordindischen und pakistanischen Luftraums. Betroffen sind auch vier Destinationen der Swiss.
Ein von Bangkok herkommende Flieger musste grossräumig ausweichen, hatte dann aber zu wenig Treibstoff für den Weiterflug. In Muskat, der Hauptstadt Omans, musste das Flugzeug zwischenlanden und tanken. Mit drei Stunden Verspätung erreichte er gestern gegen 22 Uhr sein Ziel.
Vier Schweizer Flüge betroffen
Aktuell seien am Flughafen Zürich vier Flüge vom Konflikt betroffen. Das teilte eine Sprecherin der «NZZ» mit. Der Swiss-Flug von Delhi nach Zürich sei annulliert und auf den morgigen Freitag verschoben worden.
Auch der Flug in die Gegenrichtung sei betroffen. Der Swiss-Flug von Bangkok nach Zürich wird zwar durchgeführt, habe jedoch Verspätung. Es muss nun ein Umweg eingelegt werden.
Der Thai-Airways-Flug von Bangkok nach Zürich wurde ebenfalls annulliert. Flüge in die Gegenrichtungen haben die regulären Flugzeiten. Angesichts der unklaren politischen Entwicklung in der Region sei es schwierig, eine Prognose über den weiteren Verlauf abzugeben.
Tausende gestrandet
In Bangkok sind etwa 5000 Passagiere gestrandet, wie der Leiter der lokalen Touristenpolizei gegenüber der Agentur Reuters mitteilt. Auch Flüge von Gesellschaften wie Emirates oder Qatar Airways sind gestrichen.
Weitere Flüge wurden umgeleitet. Wie «Das Krone Magazin» berichtet, ärgerten sich die Gestrandeten besonders darüber, dass sie weder Unterkunft noch Nahrungsmittel erhielten. Thai Airways weicht eigenen Angaben zufolge über China aus. Die Volksrepublik hat hierzu ihren Luftraum geöffnet.
Zuletzt gab die Airline jedoch wieder grünes Licht für reguläre Flüge.
Streit seit 1947
Seit der Unabhängigkeit des früheren Britisch-Indien und seiner Spaltung in Indien und Pakistan im Jahr 1947 dauert der Konflikt an. Beiden Länder beanspruchen das Himalaya-Tal Kaschmir für sich.
Im indischen Teil gibt es seit Ende der 1980er Jahre immer wieder Gewalt zwischen Separatisten und Sicherheitskräften. Die dortige Bevölkerung ist im Gegensatz zum Rest des mehrheitlich hinduistischen Landes überwiegend muslimisch, wie die SDA berichtet.
Indien wirft dem pakistanischen Militärgeheimdienst ISI vor, islamistische Terroristen im indischen Teil Kaschmirs zu unterstützen. Pakistan bestreitet dies.