Stadt Luzern

Luzerner Stadtrat will mehr Angebote für queere Kinder

Stephan Felder
Stephan Felder

Luzern,

Queere Kinder und Jugendliche fühlen sich in Schulen oft nicht sicher. In Luzern sollen deshalb nun Massnahmen ergriffen werden.

Schule Kinder
Zwei Mädchen in der Schule. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 17 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sehen sich nicht als heterosexuell.
  • An Schulen werden diese queeren Kinder oft gemobbt. Sie fühlen sich nicht sicher.
  • Dem will der Luzerner Stadtrat mit einem Massnahmenpaket nun entgegenwirken.

Immer mehr Kinder und Jugendliche haben eine andere sexuelle Orientierung als ihr Umfeld. Die queeren Kinder werden in der Gesellschaft dadurch immer sicht- und spürbarer.

Die Akzeptanz steigt also. Trotzdem weist diese Gruppe eine deutliche höhere Depressions- und Suizidrate auf als andere jungen Menschen.

Verschiedene Massnahmen vorgesehen

Diesem Umstand will der Luzerner Stadtrat entgegenwirken. Gemäss der «Luzerner Zeitung» beantragt die Regierung beim Parlament ein Paket aus verschiedenen Massnahmen.

So soll der Zugang zu Informationen und Beratungsstellen für Kinder, Jugendliche und Eltern erleichtert werden. Und bestehende Freizeitangebote für queere Jugendliche stärker bekannt gemacht.

Wie findest du die Massnahmen des Luzerner Stadtrats?

Zudem erhalten Schulen für ihre Bibliotheken eine von Gleichstellungsfachpersonen erstellte Auswahl an Büchern. Und: In jeder Schule wird eine Vertrauensperson bestimmt, die sowohl Kinder als auch Lehrpersonen unterstützen kann.

Die Vorschläge wurden von einem Projektteam in Zusammenarbeit mit externen Fachpersonen ausgearbeitet. Eine Online-Umfrage unter Jugendlichen soll überdies aufzeigen, ob zusätzliche Massnahmen erforderlich sind.

285'000 Franken in zehn Jahren

Die geplanten Massnahmen verursachen in den kommenden zehn Jahren Kosten von insgesamt 285'000 Franken. Damit erste Schritte bereits im Jahr 2025 umgesetzt werden können, beantragt der Stadtrat beim Stadtparlament einen Nachtragskredit.

Die Vorlage wird voraussichtlich in der Sitzung des Grossen Stadtrats am 19. Dezember behandelt. Der Impuls für diese Massnahmen stammt aus dem Parlament, das zwei Vorstösse zum Thema «Schule der Vielfalt» überwiesen hatte.

Der Stadtrat verweist auf die grosse Gruppe der Betroffenen: In einer Studie von 2021 gaben 17 Prozent der Befragten an, nicht heterosexuell orientiert zu sein. Eine weitere Studie vom Februar 2024 zeigte einen deutlichen Handlungsbedarf für das Schulumfeld auf.

In der schulischen Umgebung fühlen sich queere Kinder und Jugendliche oft nicht sicher. Das Luzerner Massnahmenpaket soll dies nun ändern und gleichzeitig Mobbing und Diskriminierung entgegenwirken.

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