Luzerner Wey-Umzug zieht 50'000 Fasnachtsbegeisterte an
Die Luzerner Fasnacht ist am Güdismontag noch einmal richtig durchgestartet: Nach der Tagwache um sechs Uhr folgte am Nachmittag der grosse Wey-Umzug.
Die Luzerner Fasnacht (LU) am Güdismontag lassen sich viele Schaulustige nach wie vor nicht entgehen. Rund 50'000 Zuschauerinnen und Zuschauer säumten die Umzugsroute entlang des Luzerner Seebeckens.
Das sind rund 10'000 weniger als im Vorjahr, als geschätzte 60'000 Personen bei prächtigem Wetter am Wey-Umzug dabei waren. Aus polizeilicher Sicht verlief der Güdismontag in Luzern ohne nennenswerte Zwischenfälle, wie die Luzerner Polizei nach dem Umzug mitteilte.
Während des Umzugs konnte die Polizei mehrere Kinder vermitteln, welche ihre Begleitpersonen nicht mehr finden konnten – auch dank der Armbänder, welche während der Fasnachtstage bei Polizistinnen und Polizisten extra für Kinder bezogen werden konnten.
Stimmung war friedlich
Den Auftakt des Güdismontags, des zweiten grossen Fasnachtstags nach dem Schmutzigen Donnerstag in Luzern, bildete die Tagwache. Rund 5000 Personen waren um sechs Uhr auf dem Kapellplatz dabei, als die Wey-Zunft das Zepter über die «rüüdigen Fasnachtstage» übernahm – gleich viele wie im vergangenen Jahr. Die Stimmung war laut Polizei «friedlich und ausgelassen».
Gehört der Schmutzige Donnerstag der Zunft zu Safran, ist der Güdismontag der Ehrentag der Wey-Zunft. Sie organisiert die Tagwache, am Nachmittag zieht ihr Umzug über die Seebrücke in Richtung Neustadt-Quartier. Der knapp zweistündige Umzug ist eine Wiederholung des Umzugs vom Schmutzigen Donnerstag.
44 zum Start gemeldet
Am Start waren 44 Nummern, wobei sich auch zahlreiche so genannte wilde Nummern – also nicht offiziell angemeldete Sujets – unter den Tross schmuggelten. So war unter anderem eine Gruppe kopfloser Männer oder die Schweizer Fussball-Nati-Spielerin Alisha Lehmann dabei, die unermüdlich Selfies schoss.
Angeführt wurde der Umzug von Wey-Zunftmeister Iwan Wey in der Kutsche, gefolgt vom grossen Wey-Frosch mit Krone, dem Wappentier der Wey-Zunft. Die Umzugsroute führte vom Luzernerhof über die Seebrücke bis in die Neustadt. Auch das Wetter spielte mit: Es war nicht zu kalt und nicht zu heiss. Vor allem aber war es trocken.
Von Gottschalk bis Jim Knopf
Vom Wagen der Maskenliebhaber Gesellschaft der Stadt Luzern, die mitten im Umzug ein Kuriositäten-Variété aufführte, lächelte unverkennbar «Wetten, dass..?»-Showmaster Thomas Gottschalk in die Zuschauermenge.
In die Wüste abgetaucht waren etwa die Guggenmusig Bärg-Wörze Udligenswil als «Wüeschti Chrieger» oder Wüstenkrieger sowie die Guggenmusig Näbelhüüler Äbiken, die sich den Burning Man, ein jährlich stattfindendes Festival im US-Bundesstaat Nevada in der Black Rock Desert, zum Motto machte.
Neben Jim Knopf und Frida Kahlo waren zahlreiche, teils ganz schön gruselige und oft bis ins Detail perfekt ausgearbeitete Gnomen und Grinden sowie politisch und gesellschaftskritische Sujets zu sehen. Beispielsweise die Schliessung der Luzerner Polizeiposten.
Die so genannte fünfte Jahreszeit geht in Luzern in der Nacht auf Aschermittwoch zu Ende. Am Dienstabend marschieren zum Abschluss die Guuggenmusigen am Monstercorso nochmals laut schränzend durch die Stadt. Dann werden die eingefleischten Fasnächtlerinnen und Fasnächtler noch einmal die Wintergeister vertrieben. Auch wenn diese bislang ja noch gar nicht richtig Einzug hielten.