Marcel Ospel: Meilensteine seiner Karriere im Überblick

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Redaktion, Keystone-SDA

Zürich,

Pionier, Lebemann, tragische Figur: Der frühere UBS-Chef Marcel Ospel ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Ein Rückblick auf die Meilensteine seiner Karriere.

Marcel Ospel
Marcel Ospel starb in der Nacht auf Sonntag im Alter von 70 Jahren. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der frühere UBS-Chef Marcel Ospel ist nach langer Krankheit gestorben.
  • Hier gibt es einen Rückblick auf die Meilensteine seiner Karriere.

In der Nacht auf Sonntag ist Marcel Ospel im Alter von 70 Jahren gestorben. Der ehemalige UBS-Verwaltungsratspräsident hatte eine bewegende Karriere. Ein Rückblick auf die Höhe- und Tiefpunkte:

1967: Seine erste Stelle

Marcel Ospel kam aus bescheidenen Verhältnissen. Er war gerade einmal 17 Jahre alt, als er seine erste richtige Stelle antrat: Er wurde Angestellter des Schweizerischen Bankvereins (SBV).

Marcel Ospel
Der ehemalige UBS-Chef Marcel Ospel begann seine Banken-Karriere im Alter von 17 Jahren. - keystone

Dem Haus war Ospel nur während drei Jahren zwischen 1984 und 1987 untreu. Damals heuerte er bei der Investmentbank Merrill Lynch an.

1992: Aufstieg im Bankverein

Marcel Ospel ist 42 Jahre alt, als er zum Generaldirektor des Bankvereins aufsteigt. Vier Jahre später macht ihn der Verwaltungsrat zum Konzernchef.

1998: Fusion zur UBS

Marcel Ospel prägt die Fusion seines Schweizerischen Bankvereins mit der Schweizerischen Bankgesellschaft im Februar 1998: Die UBS ist geboren.

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Die UBS entstand 1998 aus einer Fusion des Schweizerischen Bankvereins mit der Schweizerischen Bankgesellschaft. Marcel Ospel war der Vordenker der Fusion. - Keystone

Ospel amtet künftig als CEO der gegründeten Firma, Mathis Cabiallavetta wird Präsident des Verwaltungsrats. Wegen Verlusten im dreistelligen Millionenbereich muss Cabiallavetta aber schon nach einem Jahr den Hut nehmen.

2001: Imageschaden wegen Grounding der Swissair

Der Steilflug für den 51-jährigen Marcel Ospel geht weiter: Er wird zum Verwaltungsratspräsident der UBS gewählt. Sein Amtsantritt ist geprägt von der Beteiligung der Bank am Zusammenbruch der Swissair im Herbst 2001.

Als die UBS der Swissair einen zusätzlichen Kredit verweigerte, wurde Ospel beschuldigt, aktiv zur Stilllegung der Swissair-Flotte beigetragen zu haben.

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Die Swissair erlebte im Oktober 2001 ihr Grounding. Die Öffentlichkeit machte den damaligen UBS-Chef Marcel Ospel mitverantwortlich für den Zusammenbruch der Airline. - Keystone

Der «Swissair-Prozess» von 2007 beendete diese Vorwürfe. Ospels Image in der Öffentlichkeit war seit dem Grounding aber bereits ernsthaft geschädigt.

2002: UBS macht ihn zum Multi-Millionär

Die UBS macht ihren Chef zu einem der bestbezahlten Führungskräfte der Schweiz. Im Jahr 2002 verdient Marcel Ospel mehr als zwölf Millionen Franken. Vier Jahre später beträgt seine jährliche Vergütung bereits 24 Millionen Franken. Das ist das 300-fache des Gehalts eines UBS-Kernmitarbeiters!

UBS Marcel Ospel
Die UBS macht ihren Chef zum Multi-Millionär: Marcel Ospel wurde häufig für seine hohen Vergütungen kritisiert. - Keystone

Der Basler wird in der Öffentlichkeit häufig für die hohen Vergütungen kritisiert. Sein Umzug in den Kanton Schwyz im Jahr 2005 sorgt zusätzlich für viel Unmut. Es ist kein Geheimnis, dass der UBS-Chef seine neue Wahlheimat aus Steuergründen gewählt hat.

2007: US-Finanzkrise schockt die UBS

Marcel Ospels Leistungsausweis gilt bisher als tadellos, die UBS wird als umsichtig geführte, grundsolide Bank gesehen. Doch im Jahr 2007 gerät die UBS in die Turbulenzen der US-Finanzkrise.

banken ubs  Credit Suisse
Drohnenaufnahme vom Paradeplatz mit den Gebäuden der Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse. - Keystone

Die Bank kündigt Ende Sommer erst einige, aber nicht ernsthafte Schwierigkeiten an. Doch dann jagt eine Enthüllung die nächste. Am Vorabend der ausserordentlichen Generalversammlung im Februar 2008 belaufen sich die UBS-Verluste auf mehr als 20 Milliarden. Ospel wird von den Aktionären heftig kritisiert.

2008: Seine Karriere ist vorbei

Am 23. April 2008 tritt Marcel Ospel aus dem UBS-Verwaltungsrat zurück. Er verzichtet auf die Wiederwahl und wird mit sofortiger Wirkung Peter Kurer ersetzt. Im April 2010 verweigert die Jahreshauptversammlung die Entlastung für den Verwaltungsrat 2007.

Marcel Ospel
Marcel Ospel verlässt nach fast drei Jahrzehnten die UBS: Er hält seine Abschiedsrede am Mittwoch, 23. April 2008, bei der Ordentlichen Generalversammlung der Bank in Basel. - keystone

Die UBS gehört weltweit zu den am stärksten von der Kreditkrise betroffenen Banken. Insgesamt verliert das Geldhaus etwas über 80 Milliarden. Sie ist deshalb auf staatliche Unterstützung angewiesen.

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