Massentests auf Coronavirus: Zürich ändert Spielregeln an Schulen

Zürcher Schulen ärgern sich über rigorose Bedingungen bei Massentests auf das Coronavirus. Nun hat der Kanton die Massnahmen angepasst.

Coronavirus Test
Graubünden führt schon lange Massentests auf das Coronavirus an Schulen durch, wie hier in Schiers. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund hat Anfang Jahr beschlossen, präventive Massentests zu bezahlen.
  • Unternehmen, Institutionen und Schulen sollen gemäss Teststrategie Pooltests durchführen.
  • Da sich viele Zürcher Schulen geweigert hatten, hat der Kanton die Bedingungen angepasst.

Die Jüngsten stehen ganz hinten an: Noch ist kein Impfstoff gegen das Coronavirus für unter 16-Jährige zugelassen. Für denjenigen von Pfizer/Biontech läuft derzeit ein Zulassungsgesuch für 12- bis 15-Jährige. Doch bis sich Kinder und Jugendliche impfen lassen können, wird es wohl frühestens Spätsommer.

Umso mehr setzen die Kantone auf Massentests, um Brandherde des Coronavirus schnell auszulöschen. Der Bund hatte Ende Januar beschlossen, die Kosten für die Massentests zu übernehmen. Doch damit in den Kantonen auch fleissig präventiv auf das Coronavirus getestet wird, müssen Betriebe oder Schulen mitmachen.

Denn das Durchführen der präventiven Tests ist freiwillig.

Massentest Coronavirus
Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Menzingen ZG bei einem für alle Schüler der Sekundarstufe obligatorischen PCR-Test mittels Speichelprobe. - Keystone

Bei letzteren hadert es im bevölkerungsreichsten Kanton Zürich besonders. Zürcher Primarschulen informieren zurzeit die Eltern. Von 800 Schulen im Kanton hätten nur 150 bei Massentestungen mitgemacht, heisst es. Das soll sich nun ändern.

Keine Massen-Quarantäne mehr bei positivem Test auf Coronavirus

Die Schule rechtfertigt, dies liege auch an «den rigorosen Bedingungen des Kantons Zürich». Diese seien nun teilweise angepasst und gelockert worden.

Bis anhin galt nämlich: Ist das Resultat einer Schülerin oder eines Schülers in einem Pooltest positiv, muss die ganze Klasse privat einen PCR-Test durchführen. Gerade für Eltern ein mühsames Unterfangen, sie waren für den PCR-Test in einem Testzentrum zuständig.

Neu können diese Tests, ebenfalls Speicheltests, direkt durch die Schule durchgeführt werden. Die Zürcher Bildungsdirektion bestätigt auf Anfrage die Anpassung. Und: «Die Personen müssen nicht mehr zuhause auf das Resultat warten.»

Zürich Coronavirus Tests
Die Gesundheitsdirektion unter Natalie Rickli (SVP) hat die Bedingungen für Massentests an Schulen angepasst. - Keystone

Auch punkto Schul-Quarantäne ist Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli den Eltern und Schulen entgegengekommen. Neu müssen bei einem positiven Pooltest nicht mehr ganze Klassen in Quarantäne, sondern es wird von Fall zu Fall entschieden. Die Bildungsdirektion ergänzt: «Wenn sie (die Schüler) gesund sind, dürfen sie weiter den Unterricht besuchen.»

Zudem können Schulen in einigen grösseren Gemeinden die Proben kostenlos einem Kurierdienst übergeben. Damit sollen Schulen die Testresultate innerhalb von 24 Stunden erhalten.

Damit erhofft sich der Kanton, dass mehr Schulen an den präventiven Massentests teilnehmen. Doch der Erfolg ist wenige Tage nach Anpassung der Bedingungen bescheiden. Gemäss der Gesundheitsdirektion haben sich aktuell 180 Schulen, also 30 zusätzliche, für das repetitive Testen angemeldet.

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