Die Medtech-Branche steht vor erheblichen Anpassungsleistungen in den kommenden Jahren.
Swiss Medtech
Der Verband Swiss Medtech hat laut eigenen Angaben rund 750 Mitglieder. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Die Medtech-Branche steht vor zahlreichen Herausforderungen, die in den kommenden Jahren erhebliche Anpassungsleistungen erfordern dürften. Diese Botschaft vermittelte der neue Direktor des Verbands Swiss Medtech, Adrian Hunn, den Gästen am diesjährigen Swiss Medtech Day.

Der 45-Jährige hat sein Amt als Verbandsdirektor Anfang Juni angetreten. Neben Hunn als operativem Geschäftsführer wird der Verband neu von FDP-Ständerat Damian Müller als Präsident geführt.

Müller setzt sich auf politischer Ebene dafür ein, dass in den USA zugelassene Geräte auch in der Schweiz zugelassen werden. Dies würde die Innovationskraft stärken und den Zugang zu neuen Technologien erleichtern, wie Hunn am Dienstag im Berner Kursaal erklärte.

Schweiz soll zum europäischen Hauptsitz für Medtech-Unternehmen werden

Er betonte, dass die Schweiz zum europäischen Hauptsitz für Medtech-Unternehmen werden und weltweit als Medtech-Cluster Nummer 1 anerkannt werden soll. Der Besuch des US-Botschafters Scott Miller am diesjährigen Swiss Medtech Day wiederum unterstrich die Bedeutung der Beziehungen mit Nordamerika sowie des US-Marktes für die Branche.

Neben politisch-regulatorischen Themen sieht sich die Branche auch mit einer Reihe von weiteren Herausforderungen konfrontiert. Unternehmen müssten daher innovative Lösungen entwickeln und diese erfolgreich integrieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben, betonte Hunn.

Umgang mit zunehmender Komplexität

Auch Heiko Visarius, Inhaber von Visartis Healthcare, der durch die Veranstaltung führte, unterstrich die Bedeutung des Umgangs mit der zunehmenden Komplexität für den Sektor: «Deal with complexity or you disappear» sei das Gebot der Stunde, betonte Visarius.

Er erläuterte weiter, wie sich die Kundenbedürfnisse drastisch verändert haben. «Früher wurden oft Ärzte direkt angesprochen, um Medizinprodukte zu verkaufen. Heute sind es vor allem Finanzexperten, die in Excel-Dateien die Rentabilität von Investitionen bewerten», so Visarius.

Nebst diesen eher die Sorgenfalten ins Gesicht treibenden Themen wurde am Anlass aber auch gefeiert. So wurde wie jedes Jahr der Swiss Medtech Award verliehen. Der mit 75'000 Franken dotierte Preis ging dabei an die Bernecker Firma Oertli Instrumente.

Swiss Medtech Award und Branchengrössen

Das Preisgeld wird von den Branchengrössen Sonova, Straumann und Ypsomed gesponsert. Die Kandidaturen werden nach Kriterien wie Patientennutzen, Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und technologischer Pioniergeist beurteilt.

Der Verband Swiss Medtech hat laut eigenen Angaben rund 750 Mitglieder. Die gesamte Branche beschäftigt in der Schweiz rund 67'000 Beschäftigte. 800 davon fanden am Dienstag den Weg in den Berner Kursaal.

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