Mehr gestohlene Postsendungen denn je
Der Postbote flog auf, weil an seinem Arbeitsplatz ein Stapel Briefe gefunden wurden, die dort nicht hingehörten. Sie alle waren mit einer australischen Adresse versehen und beherbergten kleine Beträge an Bargeld: Schweizer, die beim australischen Montagslotto mitspielten. Denn: Wer hier das grosse Los zieht, muss seinen Gewinn nicht versteuern.
Nun sind die Sparsamen selber ausgetrickst worden: Wann immer er zur Frühschicht antrat, hat der Mann die Couverts aussortiert und das Geld versteckt in seinen Kleidern und Schuhen nach Hause geschmuggelt. In den beschlagnahmten Couverts befand sich insgesamt ein Betrag von 1700 Franken. Eine solche Summe hat der Mann mutmasslich nach jeder Frühschicht mit nach Hause genommen. Die Geschädigten gingen derweil davon aus, einfach nichts gewonnen zu haben.
Das Wichtigste in Kürze
- 2016 gingen bei der Post 240 000 Kundenreklamationen ein. Hauptgrund: Verlorene Briefe.
- Angeklagt: Ein 56-jähriger Postbote, der 4000 Briefe im Wert von 120'000 Franken gestohlen habe.
- Drei Postangestellte wurden 2016 bereits wegen Diebstahl von Briefen und Paketen verurteilt.
Noch nie gingen bei der Post so viele Reklamationen ein wie 2016: 240'000 Kunden waren unzufrieden. Grund: Nicht zugestellte Briefe. Die Verantwortung für mindestens 4000 der verschwundenen Briefe trägt ein 56-jähriger Zürcher Postbote, berichtet die «Aargauer Zeitung».
1700 Franken «Taschengeld» bei jeder Frühschicht
Drei Mitarbeiter bereits verurteilt
Der diebische Postbote ist kein Einzelfall. 2016 wurden drei Postangestellte verurteilt: Ein Post-Chauffeur, weil er Pakete und Briefe im Wert von 70'000 Franken gestohlen hatte, ein Postbote hatte Rubellose im Wert von 90'000 Franken entwendet und bei einem Postfilialleiter wurden Waren im Wert von 60'000 Franken gefunden.