Mehr Unfälle mit Wildtieren
Die Hoffnungen schienen sich zunächst zu bestätigen: Dank pfeifenden Geräten entlang von Strassen sollten Wildtiere vor nahenden Fahrzeugen gewarnt werden. Im Kanton Zürich haben die Unfälle mit Wildtieren aber in den letzten zwei Jahren um 20 Prozent zugenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wildtierunfälle nehmen wieder zu, weil sich die Tiere an Abschreckungsmassnahmen gewöhnt haben.
- In den USA glauben derweil viele, die Rehe könnten Strassenschilder interpretieren.
Als 2007 die Warngeräte eingeführt wurden, seien die Hoffnungen auf weniger Unfälle durchaus berechtigt gewesen, schreibt der «Landbote». Auf Versuchsstrecken konnten rund 80 Prozent weniger Unfälle erreicht werden.
Lerneffekt bei Wildtieren unterschätzt
Die an Strassenpfosten befestigten Geräte reagieren mit einem Pfeifton, wenn sie von Scheinwerfern angestrahlt werden. Rehe, Füchse, Dachse und Wildschweine störten sich aber nur kurz daran – bald schon hatten sich die Wildtiere an das Pfeifen gewöhnt und die Unfälle nahmen wieder zu. Das Projekt soll aber dennoch weitergeführt werden.
Amerikaner überschätzen Lernfähigkeit der Wildtiere
Sozusagen ein umgekehrtes Problem hat offenbar das Verkehrs-Departement des Bundesstaats Iowa. Die gelben Verkehrsschilder «Achtung Wildwechsel» sehen zu ähnlich aus wie diejenigen für Fussgängerstreifen. Was in der Bevölkerung ungeahnte Fragen aufwirft.
«Rehe können nicht lesen»
«Wir werden das regelmässig gefragt», schreiben die Verantwortlichen auf ihrer Facebook-Seite. Automobilisten in Iowa wundern sich, warum die Schilder nicht dort aufgestellt werden, wo es weniger gefährlich ist für Tiere, die Strasse zu überqueren. «Rehe können keine Schilder lesen, Autofahrer können», stellt das Iowa Department of Transportation klar. «Dieses Schild ist nicht dazu gedacht, Rehen zu sagen, wo sie die Strasse überqueren sollen. Es richtet sich an Autofahrer, um sie zu warnen, dass in dieser Gegend Rehe leben.»