Menschen mit Behinderungen sozial stark ausgeschlosse

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Zürich,

Eine repräsentative Studie über Inklusion zeigt: Vor allem in der Politik, auf dem Arbeitsmarkt und im ÖV fühlen sich Menschen mit Behinderung ausgeschlossen.

Mit der Inklusion von Menschen mit Behinderungen ist es in der Schweiz nicht weit her: Oft sind die Perrons zu hoch oder tief - nicht wie hier in Döttingen AG. (Archivbild)
Mit der Inklusion von Menschen mit Behinderungen ist es in der Schweiz nicht weit her: Oft sind die Perrons zu hoch oder tief - nicht wie hier in Döttingen AG. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Vier von fünf Menschen mit Behinderungen fühlen sich stark von der Gesellschaft ausgeschlossen. Besonders deutlich ist ihr Ausschluss in Politik, Arbeit und Mobilität. Das zeigt der erste Schweizer Inklusions-Index der Organisation Pro Infirmis.

Die grösste Fachorganisation für Menschen mit einer Behinderung unterzog die Inklusion in der Schweiz einem Realitätscheck und legte am Dienstag die erste repräsentative Studie zu dem Thema vor. Wie sie mitteilte, attestierte die Uno der Schweiz bereits 2022 grossen Nachholbedarf bei der Inklusion.

Eine Einschätzung aus Sicht der Betroffenen gab es bisher jedoch nicht. Die erste repräsentative Umfrage bei Menschen mit Behinderungen schliesst die Lücke und kommt zu ernüchternden Befunden: Die Schweiz schliesst Menschen mit Behinderungen in vielen Lebensbereichen aus.

Probleme auf dem Arbeitsmarkt und im ÖV

Drei Viertel der Befragten fühlen sich in der Politik ungenügend vertreten und berücksichtigt. Die Hälfte sieht für sich nur geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Haupthindernis ist die geringe Bereitschaft der Unternehmen, Menschen mit Behinderungen anzustellen. Zudem gibt es der Umfrage zufolge zu wenig geeignete Arbeitsplätze.

Schliesslich hat ein Drittel der Befragten Schwierigkeiten, den öffentlichen Verkehr zu nutzen. Physische Hindernisse wie zu hohe oder zu niedrige Perrons oder Haltestellen sind die Hauptgründe.

Die ganze Gesellschaft muss zusammenarbeiten

Für Pro Infirmis ergibt sich aus dem ersten Inklusions-Index klarer Handlungsbedarf. Die 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung, die mit Behinderungen leben, dürften nicht weiter ausgeschlossen sein. Sie seien zwar im Prinzip, nicht aber in Realität rechtlich gleichgestellt.

Um die Teilhabe aller Menschen ungeachtet ihrer Behinderung zu garantieren, müsse die ganze Gesellschaft zusammenarbeiten. Es gelte, Barrieren abzubauen. Im Hinblick auf die eidgenössischen Wahlen am 22. Oktober verschafft Pro Infirmis kandidierenden Menschen mit Behinderungen Sichtbarkeit mit der Behindertenliste.

Die Studie liess Pro Infirmis durch die Sozialforschungs- und Beratungsfirma Grünenfelder Zumbach erheben. Befragt wurden 1433 Personen mit Behinderungen im Alter von 16 bis 64 Jahren in der ganzen Schweiz.

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Kommentare

User #4197 (nicht angemeldet)

Das Bild ist vielleicht etwas irreführend, ein Rollstuhl sollte bei geistiger Arbeit heutzutage ja kein Hinderungsgrund sein, sogar Homeoffice wäre möglich wenn die Infrastruktur noch nicht genügt. Wo die Integration dann deutlich schwieriger wird sind psychische Probleme, die deutlich zunehmen. Da braucht es doch viel Willen und Fachwissen vom Arbeitgeber, sonst ist das kaum zu stemmen. Ich hätte da aber einen Vorschlag, anstatt die Beamtenschaft und sonstige staatlichen Bürokratiejobs noch weiter zu erhöhen, könnte man doch einfach mal 20-30% abbauen und diese durch Jobs für Behinderte ersetzen. Das wäre ein Win-Win-Win für alle.

Luxy-1

@ User 2963 Aber die Impfgeschädigten gingen das Risiko bewusst ein, ist also nicht das Selbe.

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