Migros

Migros plant erste Supermarkt-Filiale mit Nonstop-Verkauf

In Herisau AR soll 2025 der erste Migros-Supermarkt starten, der auch nachts offen hat – mit Selbstbedienung, Überwachungstechnik und digitalem Zugang.

Migroscoca cola
Mit dem Nonstop-Supermarkt reagiert Migros auf die wachsende Nachfrage nach flexiblen Einkaufsmöglichkeiten. (Symbolbild) - Migros

Das Wichtigste in Kürze

  • Migros plant in Herisau AR den ersten Supermarkt der Schweiz mit 24/7-Öffnungszeiten.
  • Bezahlt wird an Self-Checkout-Kassen, der Laden ist video- und sensorüberwacht.
  • Der Pilot soll im Sommer 2025 starten – Bewilligungen stehen noch aus.

Einkaufen rund um die Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen: Die Detailhändlerin Migros plant in Herisau AR den schweizweit ersten Migros-Supermarkt mit durchgehenden Öffnungszeiten.

Das Unternehmen reichte bei der Gemeinde ein entsprechendes Gesuch ein, wie die Migros Ostschweiz am Montag mitteilte. Erhält sie die Bewilligungen, soll der Testbetrieb in der Filiale an der Alpsteinstrasse im Sommer 2025 starten.

Bedient am Tag, selbstbedient in der Nacht

Während der gewohnten Öffnungszeiten bleibt das Geschäft bedient. Nach Ladenschluss soll der Supermarkt in den Selbstbedienungsmodus wechseln. Kundinnen und Kunden erhalten dann mit Debit- oder Kreditkarte sowie Cumulus-Code Zutritt zum Selbstbedienungsladen.

Findest du 24-Stunden-Ladenöffnungszeiten eine gute Idee?

Bezahlt wird an Self-Checkout-Kassen oder via Migros-App. Zur Sicherheit ist der Markt video- und sensorüberwacht. Das System soll erkennen und alarmieren, wenn jemand im Ladenlokal ein medizinisches Problem erleidet oder verunfallt.

Mit dem Pilotprojekt reagiert die Migros auf die steigende Nachfrage nach flexiblen Einkaufsmöglichkeiten. Nach den «erfolgreichen und beliebten» Kleinladenformaten Teo wolle man nun einen Schritt weitergehen, sagte eine Sprecherin von Migros Ostschweiz der Nachrichtenagentur AWP auf Anfrage. Die Migros-Filiale in Herisau ist demnach das schweizweit erste 24/7-Lokal, das mit der Teo-Technik ausgestattet wird.

Kleiner Laden, grosse Ambitionen

Das Teo-Konzept wurde 2022 lanciert. Dabei handelt es sich um Automaten mit 50 bis 100 Quadratmetern Verkaufsfläche in Holzbauten und Innenräumen, in denen die Kunden ebenfalls rund um die Uhr Zugang haben. Mittlerweile betreibt die Migros acht solcher Selbstbedienungsläden.

Auch bei der Migros-Filiale in Herisau handelt es sich um einen eher kleinen Laden. Das Sortiment umfasst rund 7000 Artikel auf 295 Quadratmetern. Zuletzt waren dort acht Angestellte tätig, ab Sommer sollen es neun sein. Die Ladenregale werden vom Personal zu den bedienten Öffnungszeiten aufgefüllt. Wird etwas ausverkauft, müssen die Kunden warten, bis der Laden wieder bedient ist.

Das Geschäft für den Probebetrieb befinde sich an einer hochfrequentierten Strasse, die eine ländliche Region mit der Stadt verbinde, sagte die Sprecherin weiter. Zudem sei es im Alpstein-Tourismusgebiet gelegen.

Gesetze und Konkurrenz im Blick

Für den Probebetrieb braucht die Migros eine Bewilligung. Sie will unter anderem bauliche Anpassungen am bestehenden Laden vornehmen und die Öffnungszeiten anpassen respektive zeitweise auf Automaten-Betrieb umstellen. Die gesetzlichen Bestimmungen hierzu sind je nach Kanton und Gemeinde unterschiedlich.

Nach Abschluss des Bewilligungsverfahrens und der technischen Umsetzung soll der 24/7-Betrieb im Sommer starten. Ein konkretes Datum will Migros nach Abschluss der Planung bekanntgeben.

Sollten Läden am Sonntag öffnen dürfen?

Im Kanton Zürich erlitt die Migros jüngst mit dem Verkauf an Sonntagen einen Rückschlag. Das Zürcher Verwaltungsgericht stufte den Betrieb der Migros-Daily-Filiale an der Zollstrasse in Zürich und des Gooods-Ladens am Winterthurer Bahnhofplatz am Sonntag als unzulässig ein. Die Gewerkschaft Unia hatte wegen Verstosses gegen das Sonntagsverkaufsverbot geklagt.

Auf 24-Stunden-Shops setzt auch die Migros-Konkurrenz. Die Kioskbetreiberin-Valora betreibt unter dem Label Avec auf Raststätten Rund-um-die-Uhr-Läden. In Zürich unterhält sie ebenfalls autonome Läden, bei denen die Kunden etwa am Sonntag Zugang per App erhalten. Wegen sicherheitsrelevanter Vorkommnisse wurden Filialen aber vorübergehend in der Nacht geschlossen. Aus demselben Grund machte auch Spar in Zürich und im Bündnerland unbediente Automaten-Läden wieder zu.

Kommentare

User #1737 (nicht angemeldet)

Was im Ausland schon lange Praxis ist, wird sich in der Schweiz nicht durchsetzen. Warum? Obwohl sehr wohl Bedarf herrscht, werden sehr viele dagegen sein. Und ein Laden ohne Personal schreit nach Dieben.

User #5190 (nicht angemeldet)

Leider ist das eine sehr kleine Filiale in der man fast nichts bekommt. Das Konzept ist gut und notwendig da hier die Geschäfte zw. 18h und 19h schliessen und vor 8h nicht öffnen. So einen Job hätte ich auch gerne wo ich zu den Öffnungszeiten regelmässig meine Einkäufe erledigen kann

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